Herd Stromverbrauch
Der elektrische Herd gehört zur Grundausstattung jeder Küche und kommt fast täglich zum Einsatz. Doch beim Kochen geht es nicht nur um Funktionalität, sondern auch um den Stromverbrauch. Doch wie energieintensiv ist das tägliche Kochen wirklich? Und worin unterscheiden sich die verschiedenen Kochfeldtypen? Der Ratgeber liefert Antworten auf diese Fragen und zeigt, wie Sie durch kleine Anpassungen im Alltag nachhaltiger kochen können.
Kurz zusammengefasst:
In einem durchschnittlichen österreichischen Haushalt entfallen etwa 8 bis 10 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs auf das Kochen. Der Strombedarf eines Elektroherds variiert aber stark, je nach Art der Kochplatte. Induktionskochfelder sind am effizientesten und benötigen deutlich weniger Strom als Glaskeramik- oder Massekochplatten. Neben der Wahl des Kochfelds beeinflussen etwa auch das Kochverhalten und passende Kochutensilien den Stromverbrauch erheblich. Wer bewusst kocht, kann nicht nur Energie sparen, sondern auch die Stromkosten deutlich senken.
Wie viel Strom verbraucht der E-Herd?
Im Durchschnitt benötigt ein elektrischer Herd pro Betriebsstunde zwischen einem und zwei Kilowattstunden (kWh) Strom. Bei einem täglichen Einsatz von einer Stunde würde dies zu einem monatlichen Verbrauch von etwa 60 kWh führen.
Der tatsächliche Energiebedarf hängt jedoch unter anderem von der Art des Herds und der Kochplatten, der Nutzungsdauer sowie der gewählten Temperatur ab. Sind mehrere Kochfelder gleichzeitig im Einsatz, steigt der Stromkonsum auch deutlich schneller an.
Wie wirken sich Kochfelder auf den Herd Stromverbrauch aus?
Induktionskochfeld
Das Induktionskochfeld gilt als die energieeffizienteste Variante. Es erzeugt Wärme direkt im Boden des Kochgeschirrs mittels elektromagnetischer Wechselwirkung, wodurch Energieverluste minimiert werden. Die Kochplatte selbst bleibt beim Erhitzen der Speisen relativ kühl. Der jährliche Verbrauch liegt bei intensiver Nutzung zwischen 290 und 340 kWh und ist damit bis zu 40 Prozent geringer als bei herkömmlichen Elektrokochplatten. Allerdings sind die Anschaffungskosten für ein Induktionskochfeld höher und es wird spezielles Kochgeschirr benötigt.
Glaskeramik-Kochfeld (Ceranfeld)
Glaskeramik-Kochfelder sind in Österreich weit verbreitet. Sie arbeiten mit Heizspiralen unter der glatten Oberfläche, die die Wärme an das Kochgeschirr weiterleiten. Diese Technik ist weniger effizient, da ein Teil der Energie verloren geht. Hier befindet sich der Herd Stromverbrauch zwischen 360 und 430 kWh pro Jahr und ist höher als bei Induktionskochfeldern, aber niedriger als bei gusseisernen Platten. Ceranfelder punkten wegen ihrer einfachen Reinigung und Kompatibilität mit allen Arten von Kochgeschirr.
Massekochfeld (Gusseisenplatten)
Massekochfelder sind eine ältere Technologie und zeichnen sich durch ihre robuste Bauweise aus. Sie halten die Wärme lange, erfordern jedoch viel Zeit zum Aufheizen und eben auch zum Abkühlen. Aufgrund der ineffizienten Wärmeübertragung kann der Stromverbrauch Herd auf 450 bis 730 kWh jährlich anwachsen. Damit liegt er deutlich über dem von Glaskeramik- oder Induktionskochfeldern. Angesichts ihrer überholten Technik werden sie heute aber ohnehin nur noch selten in Küchen eingesetzt.
Als Alternative zum E-Herd nutzen Gaskochfelder offene Flammen zur Erhitzung des Kochgeschirrs und bieten eine präzise Temperaturregelung. Obwohl sie oft als günstiger im Betrieb gelten, benötigen sie in der Regel mehr Energie für das Erhitzen von Speisen im Vergleich zu Induktions- oder Glaskeramik-Kochfeldern. Mehr Informationen zum generellen Gasverbrauch im Haushalt finden Sie in diesem Ratgeber.
Wie viel kostet Kochen je nach Herdtyp?
Die folgende Tabelle stellt den Stromverbrauch Herd je nach Art der Kochplatte dar. Dabei basieren die Berechnungen auf einem durchschnittlichen Strompreis von 0,32 Euro pro kWh und 100 Nutzungen pro Jahr.
| Stromverbrauch pro Stunde | Kosten pro Stunde | Kosten pro Jahr (100 Nutzungen) | |
|---|---|---|---|
| Induktionskochfeld | 0,8 kWh | 0,26 € | 26,00 € |
| Cerankochfeld | 1,2 kWh | 0,38 € | 38,00 € |
| Massekochfeld | 1,7 kWh | 0,54 € | 54,00 € |
10 Tipps, um den Stromverbrauch Herd zu reduzieren
Wählen Sie Töpfe und Pfannen, die zur Herdplatte passen. Eine zu kleine Herdplatte ist besser als eine zu große.
Nutzen Sie beim Kochen immer einen Deckel. Damit können Sie bis zu 40 Prozent Energie sparen.
Schalten Sie die Herdplatte einige Minuten vor Ende der Garzeit aus und nutzen Sie die Restwärme (= verbleibende Hitze), um das Gericht fertig zu kochen.
Bereiten Sie Gemüse, Eier und Kartoffeln mit möglichst wenig Wasser zu. Oft reicht es, wenn Sie die Lebensmittel im Dampf weiterziehen lassen.
Greifen Sie auf energieeffiziente Kochutensilien, wie Schnellkochtöpfe, Isolierpfannen oder Dampfgarer, zurück.
Bevorzugen Sie, wenn möglich, Induktionskochfelder, da diese besonders wirtschaftlich sind.
Verwenden Sie zum Erhitzen von kleinen Wassermengen einen Wasserkocher statt des Herds.
Halten Sie die Herdplatte sauber. Eine regelmäßige Reinigung verbessert die Wärmeübertragung.
Überprüfen Sie die Kochplatten immer wieder auf Beschädigungen, um die Leistungsfähigkeit zu maximieren.
Schalten Sie die Kochfelder aus, sobald sie nicht mehr in Gebrauch sind, um Standby-Verluste zu vermeiden.
Oft bildet der E-Herd mit dem Backofen eine Einheit. In einem solchen Fall ist das Kochfeld über dem Backofen installiert, beide Geräte werden über eine gemeinsame Bedienung gesteuert und benötigen einen Starkstromanschluss. Im Gegensatz dazu kann ein separater Backofen üblicherweise an eine normale 230-Volt-Steckdose angeschlossen werden. Der Strombedarf beschränkt sich bei Kombigeräten nicht nur auf das Kochfeld: Pro Backvorgang liegt der durchschnittliche Verbrauch bei etwa 0,8 bis 1,2 Kilowattstunden.
„Moderne Herde – vor allem Einbaugeräte – sind häufig mit einem Energieeffizienzlabel versehen. Ein Blick darauf lohnt sich: Die Wahl eines sparsamen Geräts kann nämlich langfristig die Stromkosten reduzieren. Wenn Sie zusätzlich sparen möchten, sollten Sie auch Ihren aktuellen Stromtarif prüfen. Ein Vergleich auf CHECK24 kann helfen, einen günstigen Anbieter zu finden.“
Natasa Jokic, Kundenberaterin bei CHECK24 Österreich
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Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.