In den vergangenen Jahren waren die Zinsen niedrig, weshalb viel Geld in Eigentumswohnungen und andere Immobilien investiert worden ist. Aufgrund der sehr hohen Nachfrage sind die Preise der Objekte auch immer wieder gestiegen. Jetzt sind aber die Zinsen deutlich angestiegen, was zur Folge hat, dass Investoren sich nach anderen Anlageformen umschauen und auch bereits in anderen Bereichen investiert haben.
Deutlicher Rückgang
Laut dem Immobiliennetzwerk Remax sind vergangenes Jahr um 10 Prozent weniger Eigentumswohnungen verkauft worden als 2021. Die Nachfrage geht seit dem 2. Quartal 2022 zurück und dieser Trend wird vermutlich anhalten. Die Gründe dafür sind neben den hohen Zinsen unter anderem auch die strengeren Vergaberichtlinien für Immobilienkredite. „Auf das Gesamtjahr betrachtet ist das einerseits ein herber Rückschlag zum Vorjahr, andererseits nur eine Konsolidierung auf das stabile Niveau der vier Jahre zuvor“, sagt Anton Nenning, Head of Research & Communication von Remax Austria.
Wie geht es weiter?
Die typischen Wohnungspreise sind laut Remax-Berechnungen österreichweit im Fünfjahresvergleich um +36,0 % angestiegen, im Zehnjahresvergleich um +79,7 %. Dieses starke Wachstum scheint nun gebremst zu werden. Es spricht einiges dafür, dass die rückläufige Nachfrage anhält und somit die Preise für Eigentumswohnungen heuer sinken. Ob dieser Trend länger anhält, wird vor allem davon abhängen, wie sich die Zinsen entwickeln. Wer in den vergangenen Jahren eine Wohnung zu einem hohen Preis gekauft hat, bekommt jetzt möglicherweise ein Problem. Die Kreditraten steigen bei einem variablen Zinssatz deutlich an und gleichzeitig sinkt der Wert der Wohnung. Umso wichtiger wäre es, wenn der Höhepunkt der Zinswende bald erreicht ist und sich der Immobilienmarkt wieder normalisiert.