EU fixiert Regeln für Kryptowährungen
EU-Regeln für Bitcoin und Co (Foto: Getty Images/da-kuk)

Die EU setzt damit den weltweit ersten Schritt, um einheitliche Standards für diesen boomenden Markt zu schaffen. In den USA und in Großbritannien wird schon an ähnlichen Regeln gearbeitet. Derzeit gibt es laut Schätzungen über 10 000 Kryptowährungen, eine genaue Zahl ist schwierig anzugeben, da ständig neue entstehen und andere wieder verschwinden. Kryptowährungen stehen immer wieder in der Kritik, da sie schnell an Wert gewinnen oder verlieren können und damit zu einem riskanten Investment werden. Ein anderer Kritikpunkt ist, dass damit kriminelle Geschäfte, wie zum Beispiel Geldwäsche, einfacher abgewickelt werden können.

Neue Regeln

Mit der kürzlich beschlossene EU-Verordnung MiCA (Markets in Crypto Assets) sollen Anbieter von Kryptowährungen unter anderem verpflichtet werden, ihren Kundinnen und Kunden detaillierte Informationen zum jeweiligen Produkt bereitzustellen. Insiderhandel sowie Marktmissbrauch sind per Verordnung verboten und die Anbieter können in manchen Fällen für schwere Verluste angeklagt werden. Die Regeln sind vergleichbar mit den Mindeststandards, die auch für andere Börsen angewandt werden. Bei Transaktionen zwischen Kryptoplattformen und unabhängigen Anbietern gibt es künftig eine Informationspflicht für Beträge ab 1000 Euro. Transaktionen zwischen plattformunabhängigen Kryptowallets bleiben unreguliert, da diese kaum kontrollierbar sind. Beim Thema Geldwäsche will die EU an der Stelle ansetzen, wo digitale Währungen in gewöhnliches Geld umgetauscht werden.

Digitaler Euro

Bevor die MiCA-Verordnung in Kraft tritt, müssen noch alle EU-Länder zustimmen. Das gilt aber als Formalakt und somit könnten die neuen Regeln ab Juli 2024 gelten. Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft derzeit außerdem die Möglichkeit, einen digitalen Euro einzuführen. Er soll, wie eine Kryptowährung, auf einer Blockchain-Technologie basieren und den Zahlungsverkehr sicherer und schneller machen. Der digitale Euro ist kein Ersatz für physische Euro-Banknoten und -Münzen, sondern als zusätzliche Option für elektronische Zahlungen gedacht.