Stromnetzentgelt steigt
Stromnetzentgelt steigt (Foto: gettyimages / D4Fish)

Im Österreichschnitt ergeben sich, laut der zuständigen Behörde E-Control, ab 2024 um etwa 11,25% höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh beträgt die Netzkostenerhöhung rund 32,- Euro pro Jahr bzw. 2,70 Euro pro Monat. In Oberösterreich und im Burgenland sinkt das Stromnetzentgelt sogar leicht – in den meisten Regionen Österreichs steigt die Abgabe. Dieses Entgelt ist im Strompreis enthalten.

Gründe für die Erhöhung

E-Control Vorstand Alfons Haber erklärt, warum Kundinnen und Kunden jetzt mehr zahlen müssen. Stromnetzbetreiber seien „aktuell gefordert, eine große Zahl von dezentralen Erzeugungseinheiten ans Netz zu nehmen, Energiegemeinschaften einzurichten und hierfür Daten bereitzustellen. Dies wird auch in den kommenden Jahren weiterzuführen sein. In diesem Zusammenhang sind auch massive Investitionen in die Netze erforderlich und auch die allgemeine Inflationsentwicklung wirkt sich auf die laufenden Kosten des Netzbetriebs aus. All dies führt zu gesteigerten Kosten für die Entgeltermittlung für das Jahr 2024, die über die Entnahmemengen zu decken sind. Zusätzlich kam es in vielen Netzbereichen zu einer etwas reduzierten Abgabemenge.“

Wie werden die Netzentgelte festgelegt?

Der Netzbetreiber hängt ausschließlich von der Wohnadresse ab, ist also (im Gegensatz zum Stromanbieter) nicht frei wählbar. Deshalb werden die Systemnutzungsentgelte, die er erbringt, von der Regulierungsbehörde E-Control jährlich festgelegt. Die Vorgaben müssen von den Netzbetreibern eingehalten werden. Dieselbe Regelung gilt für das Gasnetz. Die Netzbetreiber haben per Gesetz Anspruch auf diesen Kostenersatz, weil sie in Infrastruktur investieren müssen sowie Betriebs- und Personalkosten haben.