Wie funktioniert die Echtzeit-Überweisung?
Schnelligkeit ist im Zahlungsverkehr wichtiger denn je – egal ob beim Online-Shopping, bei dringenden Rechnungen oder spontanen Geldtransfers. Klassische Banküberweisungen benötigen jedoch oft bis zu einem Werktag, um bei der Empfängerin oder beim Empfänger anzukommen. Echtzeit-Überweisungen setzen genau hier an und ermöglichen Geldtransfers innerhalb kürzester Zeit. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie die Technik funktioniert, wer sie nutzen kann und worauf Sie achten sollten.
Kurz zusammengefasst:
Echtzeit-Überweisungen erlauben es, Geldbeträge innerhalb weniger Sekunden zu versenden – unabhängig von Banköffnungszeiten oder Wochentagen. Seit Anfang 2025 wird die schnelle Überweisungsmethode schrittweise zum verbindlichen Standard innerhalb der Europäischen Union. Die Nutzung ist bequem, aber nicht ohne Risiko: Rückbuchungen sind kaum möglich, weshalb Schutzmaßnahmen wie Limitbegrenzungen oder Empfängerprüfungen wichtig sind. Je nach Bank können Kosten anfallen, dürfen aber nicht höher sein als bei herkömmlichen Überweisungen.
Was ist eine Echtzeit-Überweisung?
Eine Echtzeit-Überweisung – auch als Instant Payment oder Sofortüberweisung bekannt – ist eine moderne Form der digitalen Zahlung, bei der Geldbeträge innerhalb weniger Sekunden auf dem Konto der empfangenden Person gutgeschrieben werden. Dieser Service steht an allen Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung – auch an Wochenenden und Feiertagen.
Um eine Echtzeit-Überweisung durchzuführen, benötigen Sie ein Girokonto, das diese Funktion unterstützt, sowie Zugang zu Online-Banking oder einer mobilen Banking-App. Die Funktion muss meist aktiv freigeschaltet sein.
Welche Vorteile bietet die Überweisung in Echtzeit?
Der größte Nutzen liegt in der unmittelbaren Ausführung: Es entfällt die Wartezeit, die bei klassischen Banktransaktionen durch Wochenenden oder Feiertage entstehen kann. Gerade bei kurzfristigen Zahlungen – etwa im Online-Handel, bei dringenden Rechnungen oder spontanen Geldsendungen an Familie und Freunde – ist diese Geschwindigkeit ein klarer Vorteil. Auch bei zeitkritischen Situationen, wie zum Beispiel Notfällen, ist die sofortige Verfügbarkeit von Geld besonders hilfreich.
Wie läuft die Echtzeit-Überweisung ab?
Sobald die auftraggebende Person die Überweisung in der Banking-App oder im Online-Banking freigibt, wird die Zahlung automatisch verarbeitet. Die Bank prüft die Eingabe, leitet die Informationen an ein spezielles Clearing-System weiter und übermittelt den Betrag in wenigen Sekunden an die Empfängerbank. Dort wird der Geldeingang umgehend verbucht, sodass der Betrag sofort zur Verfügung steht – ohne Verzögerung durch Bearbeitungszeiten oder Zwischenschritte.
Bietet jede Bank Sofortüberweisungen an?
Seit Jänner 2025 sind alle Banken innerhalb der EU verpflichtet, eingehende Echtzeit-Überweisungen in Euro anzunehmen, um den Zahlungsverkehr moderner und einheitlicher zu gestalten. Spätestens mit Oktober desselben Jahres müssen Kundinnen und Kunden auch die Möglichkeit erhalten, selbst solche Überweisungen durchzuführen.
Viele Institute bieten diesen Service bereits jetzt an – allerdings war die Verfügbarkeit bislang noch begrenzt. Laut EU-Kommission fehlte rund einem Drittel der Zahlungsdienstleister im Jahr 2023 noch die entsprechende Infrastruktur. Auch im Nutzungsverhalten zeigt sich Luft nach oben: Bis 2024 wurden erst etwa elf Prozent aller Euro-Zahlungen in Echtzeit abgewickelt.
Wichtig: Derzeit ist der Service auf Euro beschränkt. Überweisungen in anderen Währungen innerhalb der EU sollen ab 2027 ebenfalls in Echtzeit machbar sein.

Welche Kosten können bei der Nutzung entstehen?
Ob für die schnelle Überweisung Gebühren anfallen, hängt vom jeweiligen Kreditinstitut ab. Manche Banken bieten diesen Dienst kostenlos an, während andere einen kleinen Betrag je Transaktion verrechnen. Ein Blick in das Preisverzeichnis lohnt sich in jedem Fall – insbesondere, wenn Sie regelmäßig Geld in Echtzeit überweisen.
Sind Sofortüberweisungen teurer als herkömmliche Zahlungen?
Laut EU-Vorgabe dürfen Echtzeit-Überweisungen nicht mehr kosten als Standardüberweisungen. Das bedeutet: Haben Sie bisher für gewöhnliche Banktransfers keine Gebühr bezahlt, ist auch die Nutzung des Schnellverfahrens kostenlos. Fällt bei Ihrer Bank eine Gebühr an, darf diese für Sofortüberweisungen nicht höher sein als bei klassischen Überweisungen. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Kundinnen und Kunden unabhängig von der gewählten Überweisungsart gleichgestellt bleiben.

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Florian Reichert, Geschäftsführer bei CHECK24 Österreich
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Welche Risiken bestehen bei Echtzeit-Überweisungen?
So praktisch Sofortüberweisungen auch sind – sie bringen auch gewisse Gefahren mit sich. Ist die Zahlung einmal freigegeben, lässt sie sich in der Regel nicht mehr stoppen oder zurückholen. Das macht sie anfällig für Betrugsversuche, etwa durch gefälschte Zahlungsaufforderungen oder Phishing-Mails, die auf Ihre Zugangsdaten abzielen. Umso wichtiger ist es, Sicherheitsvorkehrungen ernst zu nehmen und aufmerksam zu bleiben.
Wie schützen Banken ihre Kundinnen und Kunden?
Viele Banken setzen auf technische Schutzmaßnahmen, um das Risiko zu minimieren. Bevor eine Zahlung ausgelöst wird, erfolgt häufig ein automatischer Datenabgleich. Dabei wird überprüft, ob Empfängername und IBAN zusammenpassen. Gibt es Unstimmigkeiten, erscheint eine Warnmeldung und der Auftrag kann dann manuell überprüft oder abgebrochen werden.
Drei Tipps für mehr Sicherheit beim Online-Banking:
Reagieren Sie nie direkt auf E-Mails oder SMS, die angeblich von Ihrer Bank stammen. Prüfen Sie den Absender und melden Sie verdächtige Inhalte umgehend.
Verwenden Sie starke Passwörter und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung. So verhindern Sie, dass Dritte Zugriff auf Ihr Konto erhalten.
Legen Sie ein individuelles Tageslimit für Sofortüberweisungen fest. Das reduziert im Ernstfall den finanziellen Schaden durch missbräuchliche Transaktionen.
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Online-Redakteur
Lukas hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft studiert und war 13 Jahre lang bei einem Radiosender tätig. Der erfahrene Journalist stellt seit dem Start von CHECK24 in Österreich sicher, dass die Informationen zu unseren Vergleichen leicht verständlich und unkompliziert aufbereitet werden.