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Scamming: Betrug im digitalen Zeitalter

Heute sind wir ständig online – sei es beim Einkaufen, Arbeiten oder einfach nur um zu kommunizieren. Mit dieser Vernetzung gehen jedoch auch Risiken einher, die oft unterschätzt werden. Eine der größten Bedrohungen ist der Betrug im Internet, der sich in immer raffinierteren Formen zeigt und gezielt Schwachstellen ausnutzt. Scamming ist ein wachsendes Problem, das jeden treffen kann. Dieser Ratgeber soll Ihnen helfen, die typischen Methoden von Betrügenden zu erkennen, sich effektiv zu schützen und im Ernstfall richtig zu handeln.

Was versteht man unter Scamming?

Scamming ist eine weit verbreitete Form des Betrugs, die vor allem im Internet auftritt und darauf abzielt, das Vertrauen von Menschen zu gewinnen, um ihnen finanziellen oder persönlichen Schaden zuzufügen. Es kann durch gefälschte E-Mails, Webseiten, dubiose Angebote oder emotionale Manipulation erfolgen. Dabei täuschen die betrügenden Personen Identitäten, Notlagen oder Versprechungen vor und nutzen die Gutgläubigkeit ihrer Opfer aus, um Geld oder sensible Daten zu erschleichen. Zudem sind die Maschen darauf ausgelegt, Gefühle wie Angst, Hoffnung oder Liebe zu wecken, um die Beteiligten zu einer schnellen Handlung zu überreden.

Die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit dieser Betrugsformen machen Scamming zu einer ernsthaften Gefahr in der digitalen Welt. Die Betrügenden agieren zunehmend professionell und bedienen sich moderner Technologien. Ein weiteres Kennzeichen von Scamming ist die internationale Vernetzung der Tätergruppen. Dadurch können sie ständig neue Zielgruppen erschließen.

Betrugswarnung mit Cybersicherheitssymbolen auf Laptop

Welche Formen des Scamming gibt es?

Scamming umfasst viele verschiedene Arten von Betrug. Allen gemeinsam ist, dass die Kriminellen unter Vorgabe falscher Tatsachen versuchen, ihre Opfer zu einer Geldzahlung zu bewegen. Nachfolgend sind die häufigsten Techniken des Scamming definiert, jeweils mit einem Beispiel.

Phishing

Phishing strebt danach, sensible Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen durch gefälschte E-Mails oder täuschend echte Webseiten zu erlangen. Achten Sie vor allem beim Online-Shopping darauf. Womöglich zahlen Sie für ein Produkt, das nie geliefert wird.

Beispiel: Sie erhalten eine E-Mail von einer vermeintlichen Bank mit der Aufforderung, ihre Kontodaten auf einer verlinkten Webseite zu aktualisieren. Die Webseite ist jedoch nicht echt und dient lediglich dazu, Ihre Daten zu stehlen.

Love-Scamming

Beim Love-Scamming, das auch als Romance-Scamming bekannt ist, bauen kriminelle Personen eine emotionale Bindung zu ihren Opfern auf. Sie nutzen kopierte Profile und teils dramatische Geschichten, um Geld zu erbeuten.

Beispiel: Sie lernen eine Person auf einer Dating-Plattform kennen, die vorgibt, im Ausland zu wohnen. Nach Wochen des Kontakts bittet Sie diese um Geld für ein Flugticket, um Sie zu besuchen. Sie überweisen das Geld, die Person taucht aber nie auf.

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Tech-Support-Betrug

Scammer treten gerne als IT-Fachleute oder Mitarbeitende bekannter Unternehmen auf und behaupten, der Computer des Opfers sei infiziert oder es liegt ein anderes Problem damit vor. Sie nehmen Geld für die Instandsetzung in Anspruch oder installieren eine Schadsoftware, um sensible Daten auszuspähen.

Beispiel: Ein vorgeblicher Microsoft-Mitarbeiter ruft Sie an, weil Ihr Computer anscheinend von Viren befallen ist. Er macht eine Fernwartung und Sie werden gebeten, 100 Euro für die vorgespielte Reparatur zu begleichen.

Erbschafts- oder Gewinnversprechen

Betrügende geben vor, dass ihre Opfer eine große Summe Geld geerbt oder gewonnen haben. Um die lukrative Summe zu beanspruchen, werden persönliche Daten oder Vorauszahlungen für die angebliche Verwaltung verlangt. Die versprochenen Gewinne existieren jedoch nicht.

Beispiel: Sie bekommen eine Nachricht von einem mutmaßlichen Anwalt, der angibt, ein unbekannter Verwandter habe ihnen eine Million Euro hinterlassen. Vor der Auszahlung müsse jedoch eine Gebühr von 1.000 Euro beglichen werden.

Job-Scamming

Manchmal tun Kriminelle so, als ob sie Führungskräfte seien, um private Informationen zu stehlen. Auch gefälschte Stellenanzeigen dienen dazu, Opfer abzuzocken.

Beispiel: Sie bewerben sich bei einem attraktiven Jobangebot. Das telefonische Vorstellungsgespräch läuft gut. Der scheinbare Arbeitgeber verlangt nun Ausweiskopien und ein Video-Ident-Verfahren, um ein Gehaltskonto zu eröffnen. Dieses wird später für betrügerische Zwecke genutzt und der Arbeitgeber löst sich in Luft auf.

Wohnungsmarktbetrug

Manipulierte Inserate werden veröffentlicht, bei denen Wohnungssuchende aufgefordert werden, Vorauszahlungen für Reservierungen, Schlüsselübergaben oder Kautionen zu leisten.

Beispiel: Sie finden ein günstiges Angebot und werden gebeten, 800 Euro für eine Schlüsselübergabe vorab zu überweisen. Nach der Zahlung stellt sich heraus, dass die Wohnung gar nicht vorhanden ist.

Überweisen Sie niemals Geld an Unbekannte!

Im Allgemeinen gilt: Überweisen Sie kein Geld an Personen, die Sie weder persönlich getroffen noch jemals gesehen haben. Gehen Sie auch nicht auf andere Forderungen von Betrügenden ein, deren Identität nicht eindeutig verifiziert wurde. Lösen Sie keine Schecks ein und leiten Sie weder Briefe noch Pakete weiter. Bewahren Sie solche Gegenstände auch nicht auf. Vorauszahlungen sind in der Regel nicht rückforderbar und führen häufig zu finanziellen Verlusten. Daher ist es entscheidend, bei außergewöhnlichen finanziellen Angeboten stets wachsam und skeptisch zu bleiben. Wenden Sie sich ausschließlich an vertrauenswürdige Quellen.

Was ist zu tun, wenn ich gescammt wurde?

Beweise sichern:

Speichern Sie alle E-Mails, Chatverläufe, Screenshots und relevanten Dokumente der Betrugsmasche auf einem sicheren Medium. Bewahren Sie auch Zahlungsbelege und -bestätigungen sorgfältig auf. Die Beweise sind wichtig für spätere rechtliche Schritte. Falls Sie technisch nicht versiert sind, bitten Sie jemanden mit entsprechenden Kenntnissen, den E-Mail-Header auszulesen, um die Herkunft der Nachricht zu identifizieren.

Kommunikation abbrechen:

Beenden Sie unmittelbar jegliche Kommunikation mit dem Scammer. Antworten Sie weder auf E-Mails, noch auf Anrufe. Um sicherzugehen, sollten Sie eine neue E-Mail-Adresse und Telefonnummer einrichten.

Kontakt zur Bank aufnehmen:

Informieren Sie Ihren Zahlungsdienstleister sofort über den Betrug. Möglicherweise können Zahlungen sogar noch gestoppt oder Rückbuchungen durchgeführt werden.

Anzeige erstatten:

Melden Sie den Vorfall bei der Polizei und schildern Sie detailliert, was passiert ist. Je mehr Hinweise Sie bereitstellen, desto besser können die Behörden den Fall verfolgen. Obwohl es schwierig sein kann, Kriminelle aus dem Ausland strafrechtlich zu verfolgen, ist eine Anzeige unabdingbar. Die Polizei unterstützt Sie nicht nur bei der Sicherung von Beweisen, sondern auch dabei, die Betrügenden konsequent zu blockieren. Jede Meldung hilft, Muster und Trends bei zukünftigen Betrugsmaschen zu erkennen.

Warnung an andere aussprechen:

Warnen Sie Ihre Kontakte vor den Risiken, da die Betrügenden oft Viren verschicken. Informieren Sie außerdem jene Plattformen, auf denen das Scamming stattgefunden hat (z. B. soziale Netzwerke oder Verkaufsportale). Damit können weitere Nutzerinnen und Nutzer alarmiert und die betrügerischen Profile im Idealfall gesperrt werden.

Professionelle Hilfe suchen:

Falls der Betrug emotional belastend ist, ziehen Sie in Betracht, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Expertinnen und Experten können Ihnen helfen, mit den Folgen des Scamming umzugehen und Ihr Vertrauen wieder aufzubauen.

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Viktoria Maria Blaschek, MA

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Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.

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