Kreditkarte sperren lassen: So gehen Sie vor
Im Alltag kann es schnell passieren: Die Kreditkarte ist plötzlich nicht mehr da – vielleicht verlegt, vergessen oder im schlimmsten Fall entwendet. In solchen Momenten ist die Unsicherheit oft groß. Was bedeutet das für meine Finanzen? Welche Risiken bestehen? Und wie sollte ich jetzt am besten vorgehen? In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihre Kreditkarte schnell und sicher sperren lassen und worauf Sie dabei achten sollten.
Kurz zusammengefasst:
Wenn Sie Ihre Kreditkarte nicht mehr finden oder einen Missbrauch vermuten, sollten Sie unverzüglich handeln. Eine rasche Sperre schützt Sie vor finanziellen Schäden und unbefugtem Zugriff. Die Sperrung erfolgt meist telefonisch, online oder direkt in der Bankfiliale. Anschließend wird eine neue Karte ausgestellt. Neben Verlust oder Diebstahl können auch falsche PIN-Eingaben, ungewöhnliche Transaktionen oder der Gebrauch im Ausland zur automatischen Sperrung führen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Entsperrung möglich – häufig wird jedoch aus Sicherheitsgründen eine Ersatzkarte versendet. Wer seine Sorgfaltspflicht beachtet, ist in der Regel gut abgesichert.
In 4 Schritten Ihre Kreditkarte sperren
1. Sperr-Hotline kontaktieren:
Wenden Sie sich direkt an Ihre Bank oder Kreditkartengesellschaft – entweder telefonisch, per Onlinebanking oder in der Filiale. Die wichtigsten Notrufnummern in Österreich:
Übersicht der Sperrnotrufnummern für Österreich | |
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Mastercard | 0800 070 6138 |
Visa | 0800 200 288 |
American Express | 0800 900 940 |
Diners Club | +43 (1) 50135 135 |
PayLife | +43 5 9906 4500 |
Card Complete | +43 (1) 71111 770 |
2. Unterlagen bereithalten:
Legen Sie sich Ihre Kreditkartennummer, die IBAN oder persönliche Daten zurecht, um den Sperrvorgang zu beschleunigen. Auch ohne Kartennummer kann die Sperrung durchgeführt werden – etwa durch Angabe von Name, Geburtsdatum und Adresse zur Identifikation.
3. Anzeige erstatten:
Wurde Ihre Karte gestohlen, sollten Sie zusätzlich bei der Polizei Anzeige erstatten. Diese kann bei späteren Rückforderungen von unrechtmäßigen Abbuchungen als Beweismittel dienen.
4. Ersatzkarte bekommen:
Nach der Sperrung stellt Ihre Bank oder der Kartenausgeber in der Regel eine neue Karte aus. Je nach Anbieter kann das einige Tage dauern. Für die Ausstellung können Kosten entstehen – die genauen Gebühren erfahren Sie bei Ihrem Kreditinstitut.
Wann sollte man eine Kreditkarte sperren lassen?
Mit den Kartendaten können Unbefugte online oder im Geschäft auf Ihre Kosten einkaufen. Eine sofortige Sperrung verhindert, dass finanzielle Schäden entstehen. Auch wenn Sie einen Betrugsversuch nur vermuten, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Eine Sperrung ist empfehlenswert:
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bei Verlust oder Diebstahl der Karte
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bei Verlust oder Diebstahls eines Smartphones mit gespeicherter digitaler Karte
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bei Einzug der Karte am Bankomaten
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bei verdächtigen oder nicht nachvollziehbaren Transaktionen
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wenn eine beantragte Ersatzkarte nicht eintrifft
Wann sperrt die Bank Ihre Kreditkarte automatisch?
Kommt es zu Auffälligkeiten im Zahlungsverkehr oder einer untypischen Nutzung, sperren Kreditkartengesellschaften und Banken aus Sicherheitsgründen Ihre Kreditkarte. Dabei muss noch nicht einmal ein tatsächlicher Betrug geschehen sein. Es reicht, dass der Kartenherausgeber vermutet, die Karte oder die Kartendaten befinden sich in fremden Händen.
Wird Ihre Kreditkarte innerhalb kurzer Zeit an verschiedenen, weit auseinanderliegenden Orten eingesetzt, kann das von der Bank als verdächtiges Verhalten eingestuft werden. Dann kann es zu einer Sperre kommen. Besonders bei Zahlungen in als „risikoreich“ eingestuften Ländern sind Vorsichtsmaßnahmen üblich. Durch eine vorherige Reisemeldung bei Ihrer Bank können Sie solchen Sperrungen vorbeugen.
Wird die PIN mehrmals hintereinander falsch eingegeben – etwa am Bankomaten oder bei einer Kartenzahlung –, sperrt das System die Kreditkarte automatisch. In der Regel wird die Karte zusätzlich vom Bankomaten eingezogen. Damit dies nicht passiert, sollten Sie Ihre PIN nur an vertrauten Geräten und im Zweifel lieber nicht unter Zeitdruck eintippen.
Zahlungen, die stark vom bisherigen Nutzungsverhalten abweichen, gelten bei vielen Kartenanbietern als Sicherheitsrisiko. Bezahlen Sie beispielsweise plötzlich hohe Beträge, obwohl Sie die Karte sonst nur selten oder für Kleinbeträge verwenden, kann die Bank reagieren und die Karte sperren.
Eine Sperre wegen Überschreitung des Kreditlimits ist heute eher selten. In den meisten Fällen erkennt das System einen zu niedrigen Verfügungsrahmen rechtzeitig und lehnt die Transaktion im Vorfeld ab, ohne die Karte zu sperren. Mehrfache Grenzüberschreitungen in kurzer Zeit können aber eine temporäre Sperrung auslösen.
Wer haftet bei fremder Abbuchung?
Damit die Bank oder die Kreditkartengesellschaft die Haftung für etwaige entstandene Schäden übernimmt, haben Sie der sogenannten Sorgfaltspflicht nachzukommen. Das bedeutet:
- Ihre Karte sicher aufbewahren
- PIN und Kartendaten geheim halten
- bei Verlust oder Verdacht auf Missbrauch sofort reagieren
- sensible Daten nur auf sicheren Websites eingeben
Ist das nicht der Fall kann der Kartenanbieter bei grober Fahrlässigkeit die komplette Erstattung verweigern. Bei leichter Fahrlässigkeit hingegen liegt die Haftungsgrenze bei 50 Euro.
Kann eine gesperrte Kreditkarte wieder entsperrt werden?
Taucht eine verloren geglaubte, aber schon gesperrte Kreditkarte plötzlich wieder auf, können Sie diese grundsätzlich auch wieder entsperren lassen. Ähnlich verhält es sich bei einer durch mehrfache Falscheingabe gesperrte Kreditkarte.
Ob und wie die Entsperrung möglich ist, hängt vom Anbieter ab. Manchmal ist es aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich – dann wird Ihnen automatisch eine Ersatzkarte ausgestellt.
Haben Sie bereits eine neue Karte beantragt, lässt sich die alte Karte in der Regel nicht mehr reaktivieren. Warten Sie in diesem Fall, bis die neue Karte samt PIN eintrifft.

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Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.