
Noch ist unklar, ob Banken nach dem Auslaufen der KIM-Verordnung am 30. Juni 2025 ihre Vergabepraxis lockern oder sich weiterhin an die bisherigen Kriterien halten. Klar ist: Die strengen Vorgaben zu Eigenkapital, Höhe der Rate und Kreditlaufzeit sind nicht mehr bindend. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen jetzt ändern – bei der Wahl der Baufinanzierung sind einige wichtige Dinge zu beachten.
Was war die KIM-Verordnung?
Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) wurde 2022 eingeführt, um Kreditausfälle zu verhindern. Sie sollte sowohl Banken als auch Kreditnehmende vor finanziellen Risiken schützen. Vorgeschrieben war u. a. ein Eigenmittelanteil von mindestens 20 Prozent und eine Kreditlaufzeit von höchstens 35 Jahren. Die monatliche Kreditrate durfte nicht mehr als 40 Prozent des Haushaltseinkommens betragen. Seit 1. Juli 2025 gelten diese Regelungen nicht mehr verpflichtend. Trotzdem werden einige Banken diese Werte vermutlich weiter als Orientierungspunkte verwenden.
Was sind die wichtigsten Kriterien bei der Kreditwahl
Zinssatz: Fix oder variabel? Fixzinsen bieten Planungssicherheit, variable Zinsen können bei fallenden Marktzinsen Vorteile bringen.
Effektivzins: Bezieht alle Kreditnebenkosten mit ein und ist daher aussagekräftiger als der Sollzins.
Laufzeit: Längere Laufzeiten bedeuten niedrigere Monatsraten, aber höhere Gesamtkosten.
Sonderkonditionen: Achten Sie auf Optionen wie Sondertilgung, tilgungsfreie Zeiten oder Ratenpausen.
Viele vergessen auf die Nebenkosten
Zum Kaufpreis kommen noch Nebenkosten wie Notar, Grundbucheintrag, Grunderwerbssteuer oder Maklerprovision hinzu. Diese sind nicht unerheblich und müssen unbedingt eingeplant werden.
Eigenmittel verbessern Kreditkonditionen
Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto günstiger sind in der Regel die Konditionen. Mindestens 20 % sind weiterhin empfehlenswert, auch wenn sie nicht mehr vorgeschrieben sind.
Förderungen nutzen
Ob Neubau, Sanierung oder Umstieg auf erneuerbare Energien – die Wohnbauförderungen der Bundesländer bieten vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung. Erkundigen Sie sich im Vorfeld was in Ihrem Bundesland möglich ist und welche Voraussetzungen zu beachten sind.