Ratgeber » Finanzratgeber » Finanzwissen: Diese Begriffe sollten Sie kennen

Einfach erklärt: Acht wichtige Finanzbegriffe

Sie möchten bestimmte finanzielle Ziele erreichen und beispielsweise Vermögenswerte aufbauen sowie den persönlichen Wohlstand absichern oder sogar steigern? Ein solides Finanzwissen kann dazu beitragen. Zudem lassen sich mit einem grundlegenden Wissen über den Finanzmarkt etwaige Risiken besser abschätzen. Folgende Begriffe sollten Sie daher unbedingt kennen.

1. Inflation

Unter Inflation versteht man den allgemeinen Preisanstieg von Gütern und Dienstleistungen über einen gewissen Zeitraum. Aufgrund der Preisentwicklung und der dementsprechenden Geldmenge, die sich im Umlauf befindet, verliert die Währung an Wert. Für das gleiche Produkt ist mehr zu zahlen und für einen Euro kann insgesamt weniger gekauft werden als früher. Die Geldentwertung findet ständig statt. Normalerweise gibt es aber eine moderate Inflation. Die Preise erhöhen sich pro Jahr um durchschnittlich zwei Prozent. Aktuell bewegt sich die Inflationsrate in Österreich jedoch zwischen sieben und zwölf Prozent. Dabei steuert die EZB (Europäische Zentralbank) den Wert durch die Anpassung des Leitzinses.

2. Leitzins

Der Leitzins wird von der zuständigen staatlichen Zentralbank definiert. In der Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) dafür verantwortlich. Es handelt sich dabei um jenen Zinssatz, zu welchem sich Geschäftsbanken bei der jeweiligen Zentralbank Geld leihen können. Er beeinflusst unter anderem die Bau-, Kredit- und Sparzinsen. Die Zentralbank kann mit der Erhöhung oder Senkung des Leitzinses die Wirtschaft eines Landes lenken. Bei einem hohen Leitzins wird Geld teurer, Sparen lukrativer und die Inflation generell verlangsamt. Ein niedriger Leitzins führt zu vermehrten Ausgaben, geringen Zinsen bei steigender Kreditvergabe, einer nachlassenden Kaufkraft und dem Anstieg der Inflation. 

3. Sollzins

Haben Sie einen Kredit aufgenommen oder den Überziehungsrahmen am Konto ausgenützt, müssen Sie nicht nur die geliehene Summe an die Bank zurückzahlen. Zusätzlich werden Zinsen fällig. Der Sollzins, auch als Nominalzins bekannt, ist jener Zinssatz, mit dem der geliehene Betrag verzinst wird. Die Bank verrechnet Ihnen diesen als Entgelt für das zur Verfügung gestellte Geld. Die Höhe des Sollzinses hängt beispielsweise von der Art des Kredits, der eigenen Bonität, der Zinsbindung, der Kreditsumme, der Besicherung und dem Marktzinsniveau ab. Gebundene Sollzinsen sind über die gesamte Darlehenslaufzeit fixiert und in ihrer Höhe gleichbleibend. Variable Sollzinsen kann die Bank flexibel adaptieren. Steigen oder sinken die Zinsen am Kapitalmarkt, wirkt sich das dementsprechend auf den Sollzins aus. Bezugsgröße dafür ist der Referenzzinssatz der Europäischen Zentralbank.

4. Effektivzins

Im Gegensatz zum Sollzins rechnet der effektive Jahreszins sämtliche Nebenkosten, die bei einer Kreditaufnahme entstehen können, mit ein. Je nach Bank zählen dazu unterschiedliche Gebühren, Spesen und Kursgewinne. Für die Berechnung der tatsächlichen Kreditkosten und den Vergleich mehrerer Kreditangebote sollten Sie sich deswegen stets am Effektivzinssatz orientieren. Beachten Sie, dass aber auch im effektiven Jahreszins die Kosten für freiwillige Zusatzleistungen nicht inkludiert sind.

5. Bonität

Die Bonität beschreibt die Zahlungsfähigkeit und somit die Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens. Sie bemisst, ob Sie in der Lage sind, aufgenommene Schulden in voller Höhe und innerhalb der vereinbarten Fristen zu tilgen. Wirtschaftsauskunfteien wie die CRIF und der KSV sammeln Informationen über Ihr Finanzverhalten und legen fest, wie hoch Ihre Bonität ist. Da ein guter Bonitätsscore Voraussetzungen beim Abschluss vieler Verträge ist, wird dieser von Dienstleistenden und Kreditinstituten automatisch überprüft. Je besser die Bonität eingestuft wurde, desto eher wird die Kreditanfrage bewilligt und desto günstigere Konditionen sind möglich.

6. Liquidität

Liquidität beschreibt die Fähigkeit, allen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachkommen zu können. Sie verfügen über ausreichend finanzielle Mittel und können flexibel sowie unmittelbar für den Ausgleich von Verbindlichkeiten auf die erforderliche Geldsumme zugreifen. Als liquides Vermögen gelten vor allem Bargeld und Bankguthaben in Form von Ersparnissen auf Girokonten, Sparbüchern und Tagesgeldkonten. Auch Wertpapiere, welche Sie rasch und ohne Verluste verkaufen können, zählen dazu. Ist die Liquidität nicht mehr gegeben, droht im Falle einer Zahlungsunfähigkeit die Insolvenz. 

7. Rendite

Die Rendite ist der Ertrag, welcher mit einer Geldanlage erzielt werden kann. Sie gibt Aufschluss darüber, in welchem Verhältnis Gewinn oder Verlust zum angelegten Kapital stehen. Bei einem Gewinn handelt es sich um eine positive Rendite, während beim Verlust von einer negativen Rendite die Rede ist. Es existieren unterschiedliche Ertragsarten wie Dividenden, Kurs- und Währungsgewinne. Die bekannteste Renditekennzahl ist jedoch der Zinssatz. Je höher dieser ausfällt, desto besser ist die Rendite.

Grundsätzlich lassen sich zwei Renditearten unterscheiden: Die Bruttorendite und die Nettorendite. Die Bruttorendite ist der Kapitalertrag nach der Verzinsung ohne Abzug der damit verbundenen Kosten. Die Nettorendite hingegen berücksichtigt die Inflation, Steuern sowie Gebühren und kennzeichnet somit den tatsächlichen Gewinn aus einer Geldanlage.

Junge gießt wachsende Pflanze

8. Zinseszins

Für Ihre Geldanlage bekommen Sie von der Bank Zinsen. Lassen Sie sich die Zinsen nicht ausbezahlen, sondern reinvestieren Sie diese umgehend zurück in die Geldanlage, werden in der darauffolgenden Zinsperiode neben der veranlagten Summe auch die gutgeschriebenen Erträge verzinst. Zinseszinsen sind somit Zinsen, die Sie auf Zinsen erhalten. Der sogenannte Zinseszinseffekt führt dazu, dass Ihr Kapital ohne weitere Einzahlungen schneller wächst. Je länger das Geld angelegt ist, desto sichtbarer wird diese Wirkung. Zudem können halbjährliche oder sogar monatliche Zinsauszahlungen den Zinseszinseffekt verstärken.

So profitieren Sie von Zinseszinsen:

In diesem Rechenbeispiel sehen Sie, wieviel Rendite mit dem Zinseszinseffekt erzielt werden kann. Wir rechnen mit einem Anlagebetrag von 25.000 €, bei einem effektiven Jahreszinssatz von 4 Prozent. Die Zinsgutschrift für die jeweilige Anlagedauer ist vor KESt-Abzug.

  25.000 € 25.000 € 25.000 €
Festgeld Laufzeit 1 Jahr 5 Jahre 10 Jahre
Zinsgutschrift jährlich 1.000 € 5.000 € 10.000 €
Zinsgutschrift zum Laufzeitende 1.000 € 5.416 € 12.006 €

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Viktoria Blaschek CHECK24 Österreich

Viktoria Maria Blaschek

Online-Redakteurin

Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.

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