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Drittanbieter: So verhindern Sie die Handy Abo-Falle

Ein Blick auf die monatliche Handyrechnung – und plötzlich sind da Kosten, die Sie sich nicht erklären können: 4,99 Euro hier, 9,99 Euro dort – obwohl kein neuer Tarif abgeschlossen oder zusätzlicher Dienst bestellt wurde. Solche unangenehmen Überraschungen betreffen viele Mobilfunknutzerinnen und -nutzer, oft ohne dass ihnen bewusst ist, was dahintersteckt. Der Grund liegt nicht selten in sogenannten Drittanbieter-Diensten und versteckten Abo-Fallen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was sich dahinter verbirgt, wie diese Kosten entstehen können und vor allem, wie Sie sich effektiv davor schützen.

Kurz zusammengefasst:

 

Immer wieder ergeben sich unerwartete Kosten auf der Handyrechnung durch Drittanbieter, die Ihre Dienste gegen Entgelte über das Mobilfunkkonto abrechnen – häufig ohne absichtliches Zutun der Nutzerinnen und Nutzer. Besonders gefährlich sind Abo-Fallen, die durch irreführende Werbung oder unbemerkte Klicks ausgelöst werden. Eine Drittanbietersperre, generelle Aufmerksamkeit beim Surfen und regelmäßige Kontrollen der Rechnung helfen, Kosten zu vermeiden. Im Ernstfall sollten Sie das Abo kündigen, Widerspruch einlegen und Ihr Geld zurückfordern.

Was sind Drittanbieter überhaupt?

Drittanbieter sind externe Dienstleister, die kostenpflichtige Dienste über Ihre bestehende Handyrechnung abrechnenunabhängig vom Vertrag mit Ihrem Mobilfunkanbieter. Typische Beispiele dafür sind:

  • Klingeltöne
  • Spiele
  • Horoskope
  • Gewinnspiele
  • Abstimmungen
  • Streaming- oder Erotikdienste
  • SMS-Dienste (z. B. für Votings oder Spenden)

Der Mobilfunkanbieter fungiert in diesen Fällen nur als „Inkassodienstleister“. Die eigentliche Leistung stammt von einem anderen Unternehmen.

Wie kommt es zu ungewollten Abos und Kosten?

Kostenpflichtige Abonnements passieren meist unbemerkt. Viele Betroffene erfahren erst durch die monatliche Handyrechnung davon. 

Solche Handy Abo-Fallen entstehen in der Regel durch irreführende Werbeanzeigen oder manipulierte Webseiten. Es kann bereits das versehentliche Antippen eines Banners oder das Schließen eines Pop-ups ausreichen, um ein Abo auszulösen – größtenteils ohne einen deutlich gekennzeichneten Button wie „zahlungspflichtig bestellen“.

Unseriöse Anbieter umgehen dabei bewusst gesetzliche Vorgaben sowie Schutzmechanismen und verschleiern die Zahlungspflicht. Mittels Clickjacking wird durch einen harmlosen Klick ein Vertrag im Hintergrund abgeschlossen, ohne dass der Nutzer dies bemerkt. Die Zustimmung zum kostenpflichtigen Dienst erfolgt oft über sogenannte „WAP-Billing“-Systeme. Eine Weiterleitung genügt und der Dienst wird aktiviert.

Streaming-Abo auf Handy und Laptop
CHECK24 Hinweis

Vorsicht ist geboten, wenn Ihnen per SMS, E-Mail oder Pop-up ein angeblicher Vertragsabschluss bestätigt wird, obwohl Sie keinen Dienst wissentlich bestellt haben. Das kann ein Hinweis auf eine Handy Abo-Falle sein.

Woran erkenne ich Drittanbieter auf der Rechnung?

Die Kosten sind auf der Handyrechnung überwiegend schwer ersichtlich. Drittanbieter-Leistungen erscheinen häufig unter Rubriken wie:

  • „Mehrwertdienste“
  • „Content Services“
  • „Mobile Payment“
  • „Partnerdienste“
  • „Sonderdienste“

Wenn Sie auf Ihrer Rechnung unerklärliche oder neue Posten entdecken, die nicht zu Ihrem Vertrag gehören, sollten Sie unbedingt den Namen des Anbieters notieren und erstmal überprüfen, wofür die Leistung berechnet wurde.

Wie schütze ich mich vor Handy Abo-Fallen?

Einrichtung einer Drittanbietersperre

Kontaktieren Sie Ihren Mobilfunkanbieter und beantragen Sie eine generelle Drittanbietersperre. Diese verhindert, dass Drittanbieter kostenpflichtige Dienste über Ihre Handyrechnung abbuchen können. Bei den meisten Anbietern können Sie auch nur bestimmte Kategorien (z.B. „Abos“, „Erotik“, „Spiele“, oder „Premium-SMS“) einschränken lassen, falls Sie bestimmte Leistungen (z.B. Voting und Gewinnspiele) weiterhin nutzen möchten.

Vorsicht im Internet und beim App-Download

Schauen Sie auf Webseiten oder in Apps darauf, ob die Kosten klar ausgewiesen werden oder Preisangaben versteckt sind. Lesen Sie die AGBs sorgfältig, bevor Sie einen Dienst nutzen. Seriöse Anbieter informieren nämlich transparent über alle Vertragsdetails. Verzichten Sie auf wahlloses Anklicken von unbekannten Links, Bannern, Pop-ups und Werbeanzeigen, insbesondere, wenn diese reißerische Angebote oder vermeintliche Gratis-Inhalte bewerben.

Regelmäßige Analyse der Handyrechnung

Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre monatliche Handyrechnung sorgfältig zu prüfen – vor allem auf kleinere, periodisch auftretende Beträge, die leicht übersehen werden. Achten Sie auf ungewohnte Positionen oder Namen, die Ihnen nichts sagen. Im Zweifelsfall sollten Sie bei Ihrem Mobilfunkanbieter nachfragen, um die Herkunft der Kosten zu klären und gegebenenfalls unberechtigte Abbuchungen zu stoppen.

Schutz von Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche sind extrem anfällig für Handy Abo-Fallen, da sie die Gefahren von Online-Werbung schwer erkennen. Richten Sie auf deren Geräten eine Kindersicherung ein, um unkontrollierte Käufe zu verhindern, oder nutzen Sie Prepaid-Tarife ohne Drittanbieter-Zugang. So behalten Sie die volle Kostenkontrolle und schützen Ihre Kinder zuverlässig vor ungewollten Abonnements.

Was kann ich bei einer Drittanbieter-Abbuchung tun?

Abo sofort kündigen:
Abo sofort kündigen:

Suchen Sie in der Rechnung nach den Kontaktdaten des Drittanbieters und kündigen Sie das Abo direkt dort. Alternativ sollten die Informationen auch über den Mobilfunkanbieter verfügbar sein.

Widerspruch einlegen:
Widerspruch einlegen:

Beanstanden Sie die entsprechende Position unverzüglich schriftlich beim Mobilfunkanbieter. Widersprechen Sie der Drittanbieterforderung ausdrücklich und zahlen Sie nur den unstrittigen Teil der Rechnung. Dies ist rechtlich zulässig.

Rückerstattung beantragen:
Rückerstattung beantragen:

Wurde bereits die gesamte Rechnung beglichen, fordern Sie unberechtigt abgebuchte Beträge zurück. Viele Anbieter zeigen sich kulant.

Drittanbietersperre nachträglich einrichten:
Drittanbietersperre nachträglich einrichten:

Damit Sie in Zukunft geschützt sind, richten Sie eine Drittanbietersperre des betreffenden Dienstes bei Ihrem Mobilfunkanbieter ein.

Verbraucherschutz einschalten:
Verbraucherschutz einschalten:

Falls der Drittanbieter nicht reagiert oder sich weigert, die Forderung zu stornieren, kann der Weg über eine Verbraucherzentrale oder Schlichtungsstelle sinnvoll sein.

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Viktoria Blaschek CHECK24 Österreich
Viktoria Maria Blaschek, MA

Online-Redakteurin

Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.

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