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Kostenfalle Handy: Kinder und Jugendliche als Risikogruppe

Schon Volksschulkinder verwenden Smartphones zum Spielen, Chatten oder Surfen im Internet. Für viele Jugendliche ist das Handy bereits das wichtigste Kommunikationsmittel – und gleichzeitig Eintrittskarte in die digitale Welt. Doch genau hier lauern auch Risiken: Unbedachte Kostenfallen können schnell zur Belastung werden. Eltern stehen damit vor der Herausforderung, einerseits eine altersgerechte Mediennutzung zu ermöglichen, andererseits aber auch vor finanziellen Überraschungen zu schützen.

Kurz zusammengefasst:

 

Kinder und Jugendliche sind beim Umgang mit dem Smartphone durchaus gefährdet, in Kostenfallen zu tappen – sei es durch ungewollte In-App-Käufe, versteckte Abos oder übermäßigen Datenverbrauch. Ein Mix aus fehlender Erfahrung, geringem Kostenbewusstsein und sozialem Druck erhöht das Risiko. Mit technischen Schutzmaßnahmen, altersgerechten Tarifen und offener Aufklärung können Eltern jedoch wirksam vorbeugen und das Handy kindersicher machen.

 

Warum sind Kinder und Jugendliche besonders anfällig?

Fehlendes Kostenbewusstsein

Fehlendes Kostenbewusstsein

Kinder und Jugendliche haben häufig noch wenig Gespür für die finanziellen Konsequenzen ihrer Handlungen. Virtuelle Käufe wirken abstrakt, gerade wenn keine direkte Bezahlung erfolgt oder die Kosten erst später über die monatliche Rechnung sichtbar werden. Das Risiko, versehentlich Geld auszugeben, ist entsprechend hoch.

Mangel an Erfahrung mit digitalen Angeboten

Mangel an Erfahrung mit digitalen Angeboten

Junge Menschen können den Unterschied zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Inhalten oft nicht eindeutig erkennen. Hinweise wie „jetzt kaufen“ oder „kostenpflichtig abonnieren“ sind manchmal absichtlich unklar formuliert. Ohne Erfahrung oder Aufklärung fehlt die Fähigkeit, solche Angebote kritisch zu hinterfragen.

Sozialer Druck und Gruppenzwang

Sozialer Druck und Gruppenzwang

Vor allem im Jugendalter spielt die Zugehörigkeit zur Peer-Group eine bedeutende Rolle. Wer nicht mithalten kann – etwa bei Spielen, Marken-Apps oder Social-Media-Trends – steht rasch unter Druck. Das kann dazu führen, dass Jugendliche Käufe tätigen, um sich inkludiert zu fühlen, ohne die finanziellen Folgen zu bedenken.

Welche Kostenfallen gibt es im Alltag?

Hier finden Sie einen Überblick über typische Handy Kostenfallen für Kinder und Jugendliche.

In-App-Käufe und Spiele

Viele beliebte Spiele und Apps für Kinder und Jugendliche sind zunächst kostenlos erhältlich. Zusätzliche Inhalte, wie virtuelle Währungen oder Spielfiguren, lassen sich jedoch gegen Geld freischalten. Die sogenannten In-App-Käufe sind oft nur einen Klick entfernt, wenn die Zahlungsdaten im Gerät hinterlegt sind. Jüngere Kinder realisieren meist nicht, dass dabei echtes Geld ausgegeben wird.

Drittanbieterdienste und Abo-Fallen

Durch Werbebanner oder Pop-up-Fenster gelangen junge Nutzerinnen und Nutzer leicht auf Seiten von Drittanbietern. Ein unbedachter Klick kann genügen, um kostenpflichtige Dienste wie Klingelton-Abos, Horoskope oder Gewinnspiele zu aktivieren – oft ohne klare Preisangabe oder Bestätigung. Solche Kosten werden dann über die monatliche Handyrechnung oder das Prepaid-Guthaben abgerechnet.

Datenverbrauch und Roaming

Streamingdienste, Online-Spiele und Videoanrufe verbrauchen schnell große Mengen an Daten. Wird das inkludierte Datenvolumen überschritten, entstehen Zusatzkosten. Problematisch ist explizit die Nutzung im Ausland: Wenn Roaming nicht deaktiviert ist, kann die mobile Internetverbindung außerhalb der EU teuer werden, zum Beispiel bei Reisen in die Schweiz, nach Monaco oder in die Türkei.

Telefon- und SMS-Kosten außerhalb von Freieinheiten

Flatrates und Freiminuten sind bei Handytarifen mit Vertrag Standard. Doch sobald die Einheiten aufgebraucht sind, fallen Kosten für Sie an, vor allem bei Anrufen zu Sondernummern, ins Ausland außerhalb der EU oder bei der Teilnahme an Gewinnspielen per SMS. Kinder und Jugendliche überblicken diese Ausgaben oft nicht, insbesondere wenn keine klare Tarifgrenze besteht.

Was ist bei einer altersgerechten Handynutzung zu beachten?

Altersempfehlungen und Nutzungsdauer

Nicht jedes Kind ist im gleichen Alter reif für ein eigenes Smartphone. Expertinnen und Experten empfehlen ein persönliches Gerät frühestens ab dem 10. Lebensjahr (Ende der Volksschule) – und auch dann nur mit klar formulierten Regeln. Die erlaubte Nutzungsdauer sollte dem Alter angepasst sein und immer wieder hinterfragt werden.

Kinder- und Jugendschutzfunktionen

Sowohl Android- als auch iOS-Geräte verfügen über umfangreiche Schutzfunktionen, mit denen sich Käufe sperren, Bildschirmzeiten begrenzen und Inhalte filtern lassen. Zusätzlich gibt es spezielle Apps für Eltern, mit denen Sie die Handynutzung ihrer Kinder überwachen und steuern können, etwa Google Family Link oder Apple Bildschirmzeit.

Prepaid-Tarif statt Vertrag

Ein Prepaid-Tarif mit begrenztem Guthaben garantiert einen natürlichen Kostenrahmen. Ist das Guthaben aufgebraucht, entstehen keine weiteren Ausgaben. Das ist besonders für Kinder und Jugendliche sinnvoll, da es die finanzielle Selbstkontrolle fördert. Verträge mit Bindung und unlimitierten Leistungen bergen dagegen höhere Risiken.

Handytarife mit oder ohne Vertrag vergleichen:

Handy kindersicher machen: Tipps zur Kostenkontrolle

Nachfolgend finden Sie einige praktische Schutzmaßnahmen für Eltern und Erziehungsberechtigte.

Sperren von kostenpflichtigen Diensten
Sperren von kostenpflichtigen Diensten

Die meisten Mobilfunkanbieter ermöglichen es, Drittanbietersperren einzustellen. Damit wird generell verhindert, dass über das Handy kostenpflichtige Dienste von Fremdanbietern verwendet werden. Die Sperre kann üblicherweise in der Online-Servicezone des Mobilfunkanbieters oder telefonisch eingerichtet werden.

Kostenlimits und Guthabenkontrolle
Kostenlimits und Guthabenkontrolle

Viele Anbieter verkaufen Tarifoptionen mit Kostenobergrenzen oder Warn-SMS bei überhöhtem Verbrauch. Auch Eltern können das Handy kindersicher machen, indem sie regelmäßig das Guthaben oder den Konsum über entsprechende Apps kontrollieren. So lassen sich unerwartete Kosten frühzeitig erkennen oder gänzlich vermeiden.

Aufklärung und Medienkompetenz fördern
Aufklärung und Medienkompetenz fördern

Technische Schutzmaßnahmen allein reichen nicht aus. Entscheidend ist, dass Kinder und Jugendliche verstehen, wo die Risiken liegen und wie sie diese identifizieren. Eine offene Kommunikation und altersgerechte Medienbildung helfen, ein gesundes Bewusstsein für digitale Verantwortung und Handykosten zu entwickeln.

Wer haftet im Ernstfall?

Grundsätzlich dürfen Kinder unter 14 Jahren keine rechtsgültigen Verträge abschließen. Käufe, die ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten erfolgen, können rechtlich angefochten werden. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren kommt es auf die Reife und das Verständnis der Handlung an. Hier kann eine sogenannte „Taschengeldregelung“ greifen. Sie erlaubt alltägliche, kleinere Käufe – etwa den Erwerb von Kleidung, Büchern, Konzerttickets oder auch Apps – sofern die Jugendlichen die Kosten selbst tragen können.

Welche Rechte haben Eltern bei ungewollten Käufen?

Wurden In-App-Käufe oder Abos ohne klare Zustimmung realisiert, können diese in vielen Fällen rückgängig gemacht werden. Dafür sollten Sie sich umgehend an den Anbieter oder App-Store wenden. Bei Abrechnungen über Mobilfunkrechnungen lohnt es sich, mit dem Mobilfunkbetreiber Kontakt aufzunehmen und eine Prüfung zu verlangen. Bei anhaltenden Problemen kann auch die Arbeiterkammer oder der Verein für Konsumenteninformation weiterhelfen.

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Viktoria Maria Blaschek, MA

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