
Mit dem Herbst beginnt die Hauptsaison für Wildunfälle. Besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden überqueren Rehe, Wildschweine und andere Tiere vermehrt die Straßen. In Österreich gibt es laut Kuratorium für Verkehrssicherheit jedes Jahr rund 73.000 Wildunfälle. In Niederösterreich gibt es mit Abstand die meisten Wildunfälle. Dahinter kommen Oberösterreich und die Steiermark. Für Menschen und Tier kann so ein Unfall schwerwiegende Folgen haben.
Besonders gefährlich: Dämmerung, Nebel und hohe Geschwindigkeit
Wenn es früh dunkel wird und die Sicht durch Nebel oder Regen eingeschränkt ist, steigt das Risiko für Wildunfälle deutlich. Besonders gefährlich ist das Fahren mit hohem Tempo: Ein Reh kann bei einem Aufprall mit 60 km/h ein Gewicht von rund 700 Kilogramm entwickeln – das entspricht einer Kuh. Ein ausgewachsener Hirsch kommt sogar auf die Wucht eines Elefanten (5 Tonnen).
So vermeiden Sie Wildunfälle
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Fahren Sie besonders vorsichtig an Waldrändern, Feldern und in Gebieten mit Wildwechsel-Warnschildern.
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Reduzieren Sie das Tempo, vor allem bei schlechter Sicht.
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Licht abblenden und hupen, wenn Sie ein Tier am Straßenrand sehen.
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Keine riskanten Ausweichmanöver: Bleiben Sie auf Ihrer Spur, bremsen Sie stark ab und halten Sie das Lenkrad mit beiden Händen fest.
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Rechnen Sie mit weiteren Tieren, denn Wild ist selten allein unterwegs.
Wie reagiere ich nach einem Wildunfall?
Kommt es zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier, gilt:
Unfallstelle sichern: Warnblinker, Warnweste, Pannendreieck.
Polizei verständigen: Die Beamt:innen kontaktieren auch den zuständigen Jäger oder Förster.
Tiere nicht anfassen: Verletzte Wildtiere können gefährlich sein – und das Mitnehmen ist sogar verboten.
Unfall bestätigen lassen: Lassen Sie sich eine Wildunfallbestätigung ausstellen – wichtig für die Versicherung.
Schaden dokumentieren: Fotos machen, Ort und Uhrzeit notieren und die Versicherung kontaktieren.
Welche Versicherung zahlt bei Wildunfällen?
Nur wer eine Kaskoversicherung hat, bekommt den Schaden am eigenen Fahrzeug ersetzt. Eine Teilkaskoversicherung zahlt in der Regel nur bei direktem Zusammenstoß mit Haarwild (z. B. Reh, Hirsch, Wildschwein). Ausweichunfälle oder Zusammenstöße mit Haustieren wie Hunden oder Katzen sind oft nicht abgedeckt – hier greift meist nur die Vollkasko.
Wichtig: Wer trotz Warnzeichen zu schnell fährt, riskiert den Versicherungsschutz – grobe Fahrlässigkeit kann zur Leistungsverweigerung führen. Viele Versicherungen bieten jedoch den Einschluss grober Fahrlässigkeit an.