Strom abgestellt: Was tun?

Wenn plötzlich das Licht nicht mehr angeht, der Kühlschrank ausfällt und keine Steckdose funktioniert, denken viele dabei zunächst an einen klassischen Stromausfall. Doch nicht immer ist das der Grund. Gerade in Haushalten mit finanziellen Schwierigkeiten kann es vorkommen, dass der Strom vom Netzbetreiber absichtlich abgedreht wurde – meist wegen Zahlungsrückstand. Wurde die Energie auch bei Ihnen abgeschaltet, ist schnelles und überlegtes Handeln wichtig. In diesem Ratgeber erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen können, welche Rechte Sie haben und wo es Hilfe gibt.

Kurz zusammengefasst:

 

Eine Stromabschaltung erfolgt in Österreich nicht überraschend: Erst bei Zahlungsrückständen von mindestens 50 Euro und nach einer schriftlichen Ankündigung darf die Stromzufuhr gekappt werden. Betroffene Personen sollten zunächst prüfen, ob tatsächlich eine Sperre vorliegt oder ob es sich um eine Störung handelt. Danach gilt es, sofort Kontakt mit Anbieter oder Netzbetreiber aufzunehmen, Zahlungsoptionen zu klären und eine Entsperrung zu beantragen. Wenn Sie frühzeitig reagieren und Tarife vergleichen, kann eine Sperre oft noch verhindert bzw. künftigen Zahlungsschwierigkeiten vorgebeugt werden.

Wann darf der Strom abgeschaltet werden?

Wenn Sie Ihre Stromrechnung nicht ordnungsgemäß bezahlen, darf der Netzbetreiber, der im Gegensatz zum Energieanbieter für den technischen Teil der Versorgung verantwortlich ist, den Strom abstellen - aber nicht sofort und ohne Vorwarnung. In Österreich ist die sogenannte Stromsperre durch das Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz (ElWOG) geregelt. Demnach kann eine rechtmäßige Stromabschaltung nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen:

  • Sie sind mit mindestens zwei Teilbeträgen oder einem Gesamtbetrag von über 50 Euro in Verzug.
  • Sie wurden spätestens zwei Wochen vor der Sperre schriftlich informiert (Sperrankündigung).
  • In dieser Zeit wurde keine Einigung (z. B. Ratenzahlung) erzielt.
  • Die Stromabschaltung muss mit einem konkreten Termin mindestens drei Werktage im Voraus angekündigt werden.
Person zieht an Lichtschalterkette auf Lampe

Was kann ich tun, wenn der Strom abgestellt wurde?

Strom abgestellt, was tun? – Bei einer Stromabschaltung können Sie sich an dieser Checkliste orientieren.

Testen, ob es sich um eine Störung handelt
Testen, ob es sich um eine Störung handelt

Bevor Sie von einer Stromabschaltung ausgehen, sollten Sie sicherstellen, dass es sich nicht um einen allgemeinen Stromausfall handelt. Kontrollieren Sie die Sicherungen in Ihrem Haushalt, fragen Sie bei Nachbarinnen und Nachbarn nach und wenden Sie sich im Zweifel direkt an den Netzbetreiber.

Sperrankündigung sorgfältig durchsehen
Sperrankündigung sorgfältig durchsehen

Wenn Sie ein Schreiben zur Stromabschaltung erhalten haben, überprüfen Sie genau dessen Inhalt: Ist der Betrag korrekt angegeben? Wurde die gesetzlich vorgeschriebene Frist eingehalten? Notieren Sie sich auch das Zustelldatum, das kann im Streitfall entscheidend sein.

Kontakt mit Anbieter oder Netzbetreiber aufnehmen
Kontakt mit Anbieter oder Netzbetreiber aufnehmen

Setzen Sie sich mit Ihrem Stromanbieter oder Netzbetreiber in Verbindung und erklären Sie Ihre Situation. Fragen Sie bei Zahlungsschwierigkeiten gezielt nach Ratenplänen oder Stundungsmodellen, um die Abschaltung noch abzuwenden oder die Versorgung schnell wiederherzustellen.

Zahlung leisten oder eine Vereinbarung treffen
Zahlung leisten oder eine Vereinbarung treffen

Wenn es wirtschaftlich machbar ist, begleichen Sie den offenen Betrag unverzüglich, idealerweise per Sofortüberweisung. Wichtig ist, dass Sie einen Zahlungsnachweis (z. B. einen Screenshot) vorlegen können. Alternativ können Sie auch eine andere Vereinbarung festlegen, die dazu führt, dass die Abschaltung nicht vollzogen wird.

Entsperrung aktiv beantragen
Entsperrung aktiv beantragen

Sobald die Zahlung erfolgt ist oder eine Vereinbarung vorliegt, informieren Sie den Netzbetreiber, beantragen die Entsperrung und Wiederherstellung der Stromversorgung. Diese ist oft innerhalb von 24 Stunden realisierbar. Berücksichtigen Sie eventuelle Verzögerungen an Wochenenden oder Feiertagen.

Die Sperr- und Entsperrkosten liegen zwischen 60 und 200 Euro und müssen von Ihnen getragen werden. Außerdem können Mahn- und Inkassogebühren anfallen.

CHECK24 Hinweis

Dokumentieren Sie alle Nachweise rund um eine drohende oder bereits erfolgte Stromsperre sorgfältig. Bewahren Sie sämtliche Nachrichten Ihres Stromanbieters oder Netzbetreibers gut auf. Notieren Sie sich telefonischen Kontakte, inklusive Datum, Uhrzeit, Name der Gesprächspartnerin oder des Gesprächspartners und die besprochenen Inhalte. Wenn Sie wichtige Informationen versenden, tun Sie das schriftlich und fordern Sie eine Bestätigung an.

Wie kann ich eine Stromsperre verhindern?

Eine Stromsperre ist kein unerwarteter Schicksalsschlag, sondern fast immer das Ergebnis eines längeren Prozesses. Sie haben das Recht, informiert zu werden und die Möglichkeit, gegenzusteuern. Wenn Sie frühzeitig handeln, Ihre Rechte sowie Pflichten kennen und sich aktiv um eine Lösung bemühen, können Sie die Stromabschaltung in vielen Fällen noch unterbinden.

Zahlungsrückstände ernst nehmen

Bereits um die erste Zahlungserinnerung oder Mahnung sollten Sie sich kümmern. Ignorieren Sie das Schreiben Ihres Energieanbieters nicht, auch wenn Sie gerade finanziell unter Druck stehen. Je früher Sie reagieren, desto mehr Spielraum haben Sie. Schon ab zwei offenen Teilbeträgen oder einem Gesamtbetrag von über 50 Euro droht eine Sperre.

Professionelle Unterstützung einholen

Scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Schuldenberatung, der Wohnschirm oder soziale Einrichtungen in Ihrer Gemeinde bieten Unterstützung sowie Zuschüsse in finanziellen Notlagen. Auch das CHECK24 Expertenteam kann Ihnen mit unabhängiger Beratung weiterhelfen und vermittelt direkt an die Versorger oder Netzbetreiber.

Energieanbieter und Tarif prüfen

Wenn Sie mit der Zahlung nicht nachkommen, passt Ihr aktueller Stromtarif vermutlich nicht zu Ihrer finanziellen Situation. Ein Anbieterwechsel ist oft auch mit bestehenden Schulden umsetzbar – insbesondere dann, wenn der neue Vertrag günstiger ist und die laufenden Ausgaben senkt.

Langfristige Vorsorge treffen

Um zukünftige Zahlungsschwierigkeiten zu vermeiden, kann es hilfreich sein, die Höhe der monatlichen Abschläge zu überarbeiten und Energiesparmaßnahmen umzusetzen. Das kann dazu beitragen, den Verbrauch dauerhaft zu reduzieren und die Stromkosten besser zu planen.

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Viktoria Blaschek CHECK24 Österreich
Viktoria Maria Blaschek, MA

Online-Redakteurin

Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.

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