Ein Renovierungskredit ist ein zweckgebundener Ratenkredit, der speziell für die Modernisierung oder Instandhaltung von Wohnraum vorgesehen ist. Er kann für Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser oder auch vermietete Objekte verwendet werden, wenn gerade keine Rücklagen zur Verfügung stehen.
Aufgrund der Zweckbindung verlangt die Bank Nachweise, wofür Sie den Renovierungskredit nutzen (z. B. Kostenvoranschläge, Rechnungen, Handwerkerangebote).
Sie dürfen das Geld nicht einfach für andere Dinge ausgeben. Das bringt einen Vorteil mit sich: In der Regel sind die Zinsen niedriger, weil das Risiko für die Bank geringer ist.
Im Gegensatz zum klassischen Wohnbaukredit ist ein Kredit für Renovierung einfacher zu beantragen, schneller verfügbar, nicht grundbücherlich besichert und eignet sich auch für kleinere Projekte.
Ein Renovierungskredit kann für eine Vielzahl von baulichen Maßnahmen eingesetzt werden. Beispiele dafür sind:
Die Begriffe Sanierung und Renovierung werden im Alltag oft gleich verwendet. Technisch gesehen gibt es jedoch Unterschiede.
Eine Renovierung umfasst Maßnahmen, die dem Werterhalt und der ästhetischen Verbesserung einer Immobilie dienen. Es geht dabei um das Beheben von Abnutzungen oder Schönheitsfehlern, ohne die Bausubstanz wesentlich zu verändern. Typische Renovierungsarbeiten sind das Streichen von Wänden und Decken, die Erneuerung von Bodenbelägen, der Austausch von Armaturen sowie das Tapezieren oder Verputzen.
Bei einer Sanierung handelt es sich um grundlegende bauliche Eingriffe, um Schäden zu beseitigen oder die Immobilie auf einen vorteilhafteren technischen Stand zu bringen. Oft sind das energetische oder sicherheitstechnische Maßnahmen. Dazu zählen der Austausch eines alten Heizsystems, die Wärmedämmung von Fassade oder Dach, die Behebung von Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel sowie Elektrik- oder Rohrleitungserneuerungen.
In vielen Fällen gehen beide Begrifflichkeiten Hand in Hand, beispielsweise bei einer Badsanierung, die sowohl funktionale als auch optische Aspekte umfasst.
In Österreich werden zahlreiche Renovierungsmaßnahmen durch Förderungen unterstützt. Mögliche Fördermodelle von Bund, Ländern oder Gemeinden sind:
Förderungen können als nicht rückzahlbare Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder Steuervergünstigungen gewährt werden. Prüfen Sie frühzeitig, welche Programme für Ihr Vorhaben infrage kommen. Diese müssen nämlich noch vor Projektbeginn beantragt werden.
Die Kosten einer Renovierung variieren je nach Umfang, Ausstattung (Standard vs. gehoben), Materialien, Region und Eigenleistung. Hier finden Sie ein Beispiel für eine Badezimmer-Renovierung. Dazu wird angenommen, dass das Badezimmer in der 70 m²-Wohnung eine Fläche von 6 m² hat.
Maßnahme | Kosten (ca.) | |
---|---|---|
neue Fliesen und Verlegen | 2.000 € | |
Sanitäranlagen | 2.500 € | |
Elektroinstallationen | 600 € | |
Malerarbeiten | 400 € | |
Arbeitskosten (Installateur, Fliesenleger, etc.) | 2.000 € | |
Gesamtkosten | 7.500 € |
Die Kosten pro Quadratmeter liegen in der Praxis zwischen 1.000 und 2.000 Euro bei einer Komplettrenovierung des Badezimmers.
Als Vergleichsportal helfen wir Ihnen dabei, den passenden Kredit für Renovierung schnell und unkompliziert zu finden. So läuft die Kreditaufnahme ab:
Machen Sie sich zuerst ein genaues Bild davon, was renoviert werden soll und wie viel es kosten wird. Holen Sie am besten mehrere Kostenvoranschläge von Handwerksbetrieben ein oder erstellen Sie eine grobe Schätzung auf Basis eigener Recherchen. Denken Sie auch an ungeplante Zusatzkosten. Eine kleine Reserve im Budget ist sinnvoll.
Nutzen Sie unseren Kreditrechner, um in wenigen Schritten verschiedene Angebote österreichischer Banken zu vergleichen. Geben Sie die gewünschte Kreditsumme und Laufzeit, den Verwendungszweck „Modernisierung“ sowie einige Daten zu Ihrer Person ein. Schon erhalten Sie eine Übersicht mit monatlichen Raten, Zinssätzen und Gesamtkosten. Sie erkennen auf einen Blick, welches Angebot zu Ihrer finanziellen Situation passt. Der Vergleich ist kostenlos, unverbindlich und wirkt sich nicht auf Ihre Bonität aus.
Wenn Sie sich für ein Angebot entschieden haben, füllen Sie den Kreditantrag direkt online aus. Das dauert meist nur wenige Minuten. Einige Banken bieten rein digitale Antragsprozesse mit Video-Ident an. Das spart zusätzlich Zeit und Papierkram. Halten Sie Ihre Unterlagen bereit. Sie benötigen jedenfalls Einkommensnachweise, eine Meldebestätigung oder Ausweiskopie sowie eindeutige Belege zum Renovierungsvorhaben.
Die Bank untersucht nun Ihre Kreditwürdigkeit, also ob Sie sich die Rückzahlung wirklich leisten können. Dazu werden unter anderem Ihr Einkommen, bestehende Schulden und weitere Einträge bei Auskunfteien wie CRIF und KSV analysiert. Fällt die Prüfung positiv aus, erhalten Sie eine Kreditzusage samt Vertragsunterlagen zur Unterschrift – oft auch digital mit eSignatur.
Nach der Vertragsunterzeichnung wird der Kreditbetrag innerhalb weniger Tage auf Ihr Referenzkonto überwiesen. Jetzt können Sie mit der Umsetzung Ihrer Renovierung beginnen. Die Rückzahlung startet meist im Folgemonat nach der Auszahlung. Sie leisten dann monatlich fixe Raten, bestehend aus Zins- und Tilgungsanteil. Bewahren Sie alle Rechnungen gut auf, falls die Bank oder eine Förderstelle später einen Nachweis einfordern.
Der effektive Jahreszinssatz ist der wichtigste Kennwert beim Kreditvergleich. Er gibt an, wie viel der Modernisierungskredit pro Jahr tatsächlich kostet und berücksichtigt etwaige Nebenkosten. Ein scheinbar niedriger Sollzinssatz allein kann irreführend sein, da dieser nicht die realen Kosten widerspiegelt.
Der Gesamtkreditbetrag bezeichnet die vollständige Summe, die Ihnen im Rahmen des Kredits zur Verfügung gestellt wird. Achten Sie darauf, dass dieser weder zu knapp bemessen ist – was zu teuren Nachfinanzierungen führen kann – noch zu hoch, denn überflüssig geliehenes Geld verursacht weitere Zinskosten.
Wählen Sie eine Kombination aus Laufzeit und Monatsrate, die sich dauerhaft mit Ihrem Einkommen vereinbaren lässt – auch bei unerwarteten Ausgaben wie Reparaturen, Zahnarztkosten oder Jobwechseln. Eine kurze Laufzeit spart Zinsen, hat aber höhere Monatsraten. Hingegen entlastet eine lange Laufzeit das Monatsbudget, macht aber den Modernisierungskredit insgesamt teurer.
Gute Kreditangebote erlauben es, den Renovierungskredit teilweise oder ganz vorzeitig zurückzuzahlen, ohne dass dafür Abschläge verlangt werden. Sogenannte Sondertilgungen helfen, die Zinskosten zu reduzieren und können sich bei außerplanmäßigen Einnahmen (z. B. Prämie, Erbschaft) sehr lohnen. Auch Stundungen, bei denen die Fälligkeit einer Forderung verschoben wird, sind manchmal möglich.
Nicht alle Anbieter sind bei den Nebenkosten transparent. Schauen Sie daher darauf, ob zusätzliche Spesen wie beispielsweise Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren sowie Gebühren für Auszahlungen oder Tilgungspläne verrechnet werden. Auch wenn der Zinssatz auf den ersten Blick günstig erscheint, können diese Ausgaben den Kredit für Renovierung unnötig verteuern.
Lesen Sie das Kleingedruckte und achten Sie auf verständliche, faire Vertragsbedingungen. Seriöse Anbieter, wie CHECK24, informieren klar über Kosten und Fristen, bieten Unterstützung bei Fragen oder Problemen und stellen relevanten Unterlagen rechtzeitig zur Verfügung. Ein kurzer Blick ins Impressum oder auf Kundenbewertungen kann helfen, unprofessionelle Anbieter zu erkennen.
Die Höhe eines Renovierungskredits orientiert sich in erster Linie am Finanzierungsbedarf und der persönlichen Bonität. Üblich sind Beträge zwischen 5.000 Euro und 75.000 Euro. Je größer die Kreditsumme, desto genauer prüfen Banken Einkommen, laufende Verpflichtungen und Rückzahlungsfähigkeit. Vor allem Modernisierungskredite über 50.000 € sind mit strengeren Anforderungen verbunden.
Für die Finanzierung von einer Renovierung kommen grundsätzlich mehrere Kreditarten infrage. Am häufigsten wird ein klassischer Ratenkredit vergeben. Er eignet sich besonders für kleinere bis mittlere Sanierungsvorhaben, da er ohne Grundbucheintrag auskommt und flexibler eingesetzt werden kann. Wer größere Umbauten plant oder langfristig niedrigere Zinsen sucht, kann einen zweckgebundenen Wohnkredit in Betracht ziehen. Dieser ist unter Umständen mit einer grundbücherlichen Besicherung verknüpft. Auch ein Bauspardarlehen kann eine Option sein, sofern bereits ein Bausparvertrag besteht oder entsprechend angespart wurde. Manche Baumärkte oder Baufirmen bieten zudem eigene Finanzierungsmodelle an, doch hier sollten die Konditionen genau kontrolliert werden.
Die Zinssätze für Renovierungskredite liegen in der Regel zwischen 4 und 8 Prozent effektiv pro Jahr, je nach Bank, Kreditlaufzeit und Bonität der Antragstellerin bzw. des Antragstellers. Wenn Sie über ein stabiles Einkommen und eine gute Kreditwürdigkeit verfügen, profitieren Sie meist von günstigeren Konditionen. Auch die Laufzeit beeinflusst den Zinssatz: Kürzere Laufzeiten sind günstiger, führen aber zu höheren Monatsraten. Ein Kreditvergleich zahlt sich aus, da die Kostenunterschiede zwischen den Anbietern erheblich sein können.
Grundsätzlich kann jede volljährige Person mit Wohnsitz sowie Bankverbindungin Österreich und regelmäßigem Einkommen einen Kredit für Renovierung beantragen. Entscheidend ist, dass die monatlichen Gehaltseingänge ausreichen, um die Kreditrate zuverlässig zu bedienen. Zusätzlich prüfen Banken Ihre Kreditwürdigkeit. Ohne positiven Bonitätsscore ist die Kreditvergabe für eine Renovierung äußerst schwierig.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.