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Wegfall der Strompreisbremse

Mit Jahresende 2024 ist eine zentrale Entlastungsmaßnahme für Haushalte ausgelaufen: die Strompreisbremse. Sie wurde während der Energiekrise eingeführt, um die steigenden Kosten abzufedern. Ab 1. Jänner 2025 zahlen private Haushalte jedoch wieder den vollen Marktpreis für Strom – und müssen zusätzlich mit weiteren Abgaben und Gebühren rechnen. Viele Österreicherinnen und Österreicher fragen sich daher, wie stark die Mehrbelastung tatsächlich ausfallen wird und welche Möglichkeiten es gibt, die eigenen Energiekosten auch künftig im Griff zu behalten.

Kurz zusammengefasst:

 

Ab 2025 steigen die Stromkosten in Österreich spürbar, da die Strompreisbremse, der Ergänzungszuschuss und weitere Entlastungen entfallen. Zusätzlich erhöhen sich Netzgebühren, Elektrizitätsabgabe sowie Förderbeiträge für erneuerbare Energien. Eine vierköpfige Familie muss daher mit Mehrkosten von rund 750 Euro pro Jahr rechnen. Durch einen aktiven Tarifvergleich, Investitionen in die Eigenproduktion und einen bewussten Stromverbrauch lassen sich die Ausgaben aber teilweise abfedern.

Was bedeutet das Ende der Strompreisbremse?

Die Strompreisbremse war eine staatliche Unterstützung, die seit 1. Dezember 2022 in Österreich galt. Sie sollte die Haushalte während der Energiekrise entlasten. Konkret übernahm der Staat die Differenz zwischen dem tatsächlichen Strompreis und einem gedeckelten Preis von 10 Cent pro Kilowattstunde (kWh) – und zwar für einen Basisverbrauch von bis zu 2.900 kWh pro Jahr. Alles, was darüber lag, musste zum regulären Marktpreis bezahlt werden. Für eine typische Familie entsprach die geförderte Menge also ungefähr dem Jahresverbrauch eines kleineren Haushalts.

Bereits im Juli 2024 wurde der Zuschuss halbiert, mit dem Ablauf der Maßnahme am 31. Dezember 2024 fiel dieser komplett weg. Ab 1. Jänner 2025 zahlen private Haushalte wieder den vollen Strompreis – je nach Vertrag aktuell rund 24 Cent pro kWh oder mehr. Dadurch können die jährlichen Mehrkosten erheblich sein: Eine Familie mit drei bis vier Personen muss bei einem durchschnittlichen Verbrauch mit rund 400 Euro zusätzlich rechnen. In Kombination mit weiteren Abgaben und Gebühren können die Mehrkosten sogar über 700 Euro pro Jahr betragen, was einer Steigerung um bis zu 45 Prozent entspricht.

Was sind weitere Gründe für die Stromkostensteigerung?

Neben dem Ende der Strompreisbremse wirken seit Jahresbeginn 2025 mehrere zusätzliche Faktoren kostentreibend. Zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen wurden beendet, gleichzeitig sind zuvor ausgesetzte Abgaben und Beiträge zurückgekehrt. Für viele Haushalte bedeutet das eine spürbare Mehrbelastung, die sich in den aktuellen Stromrechnungen deutlich bemerkbar macht.

Erhöhung der Netzgebühren

Seit 1. Jänner 2025 zahlen Kundinnen und Kunden deutlich höhere Netzentgelte. Laut E-Control sind die Gebühren österreichweit um durchschnittlich rund 23 Prozent gestiegen, in manchen Bundesländern sogar um über 30 Prozent. Hintergrund sind steigende Betriebskosten, die anhaltende Inflation sowie hohe Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze.

Ausfall des Ergänzungszuschusses

Auch der Stromkostenergänzungszuschuss, der bisher größere Haushalte unterstützte, ist ausgelaufen. Familien mit mehr als drei Personen erhielten bislang pro zusätzlicher Person bis zu 105 Euro jährlich. Seit 2025 entfällt diese Entlastung, wodurch vor allem Mehrpersonenhaushalte stärker von den steigenden Energiekosten betroffen sind.

Wiedereinführung der Elektrizitätsabgabe

Während der Energiekrise war die Elektrizitätsabgabe von 1,5 Cent auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde reduziert worden. Seit Anfang 2025 gilt wieder der ursprüngliche Satz. Für Haushalte bedeutet das, dass die Abgabe nun das Fünfzehnfache beträgt, was – abhängig vom Verbrauch – zusätzliche Belastungen von mehreren Dutzend Euro pro Jahr verursacht.

Rückkehr der erneuerbaren Förderbeiträge

Zusätzlich werden sowohl die Erneuerbaren-Förderpauschale als auch der Erneuerbaren-Förderbeitrag wieder eingehoben. Diese Abgaben finanzieren den Ausbau erneuerbarer Energien. Für Konsumentinnen und Konsumenten macht sich das durch weitere Aufschläge auf den Strompreis bemerkbar, die bei einem durchschnittlichen Haushalt im zweistelligen Eurobereich pro Jahr liegen.

Was ändert sich nach Ablauf der Strompreisbremse?

Ein Beispiel

Wie stark die Belastung im Alltag ausfällt, lässt sich an einem durchschnittlichen Haushalt verdeutlichen. Nehmen wir eine vierköpfige Familie (Eltern und zwei Kinder) mit einem jährlichen Stromverbrauch von rund 3.500 kWh heran. Durch den Wegfall der Strompreisbremse und anderer staatlicher Unterstützungen sowie die Rückkehr mehrerer Abgaben ergeben sich im Jahr 2025 folgende Zusatzkosten:

  Maßnahme Zusatzkosten
Ende der Strompreisbremse 400 Euro
Erhöhung der Netzgebühren 100 Euro
Wegfall des Ergänzungszuschusses 105 Euro
Wiedereinführung der Elektrizitätsabgabe 49 Euro
Rückkehr der erneuerbaren Förderbeiträge 100 Euro
= 754 Euro

In Summe entstehen damit zusätzliche Jahreskosten von rund 754 Euro.

Diese Berechnung basiert auf Durchschnittswerten und dient nur zur Orientierung. Je nach Verbrauch, Tarifmodell und Wohnregion können die tatsächlichen Mehrkosten höher oder niedriger ausfallen. Klar ist jedoch: Haushalte mit größerem Energiebedarf sind besonders betroffen, während kleinere Haushalte oder jene mit günstigen Verträgen weniger stark belastet werden.

Ende der Strompreisbremse – Was tun?

Um sich auf den Wegfall der Strompreisbremse und die damit verbundenen Stromkostensteigerungen vorzubereiten, können Sie einige sinnvolle Vorkehrungen treffen.

Tarifoptimierung

Tarifoptimierung

Ein erster Schritt zur Kostensenkung ist die Überprüfung des bestehenden Stromvertrags. Wer die Bedingungen regelmäßig hinterfragt und aktuelle Angebote vergleicht, kann oft viel Geld sparen. Ein Anbieterwechsel zu einem günstigeren Tarif bringt in vielen Fällen eine deutliche Entlastung. Empfehlenswert ist es zudem, den Markt einmal pro Jahr zu sondieren, um stets von den besten Konditionen zu profitieren und dauerhaft niedrigere Stromkosten sicherzustellen.

Eigenproduktion

Eigenproduktion

Auch die Investition in erneuerbare Energien und die eigene Stromerzeugung kann eine lohnende Option sein. Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach ermöglichen langfristige Einsparungen und mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger. Für Haushalte mit weniger Platz oder geringerem Budget bietet ein Balkonkraftwerk eine interessante Alternative. Wer zusätzlich einen Stromspeicher installiert, kann den selbst erzeugten Strom effizienter nutzen und so die Eigenversorgung weiter erhöhen.

Energieeffizienz

Energieeffizienz

Außerdem spielt der bewusste Umgang mit Energie eine zentrale Rolle. Wenn Sie beispielsweise auf moderne, sparsame Geräte setzen und Standby-Verluste vermeiden, senken Sie Ihren Verbrauch spürbar. Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos können mit intelligentem Laden zusätzliche Vorteile nutzen – etwa durch Smart-Charging-Apps oder eine Wallbox, die automatisch zu günstigeren Zeiten Strom zieht. So lassen sich laufende Kosten über das Jahr gezielt reduzieren.

Sebastian Lex vom Vergleichsportal CHECK24
Das sagt unser Experte:

"Trotz der unterschiedlichen Möglichkeiten sind viele Haushalte zurückhaltend. Studien zeigen, dass nur etwa 20 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher einen Anbieterwechsel planen, obwohl die jährlichen Einsparungen oft mehrere Hundert Euro betragen. Dabei ist der Umstieg in der Praxis meist unkompliziert und kann ohne großen Aufwand durchgeführt werden."

Sebastian Lex, Vergleichsexperte bei CHECK24 Österreich

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Viktoria Blaschek CHECK24 Österreich
Viktoria Maria Blaschek, MA

Online-Redakteurin

Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.

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