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Wegfall der Strompreisbremse

Am 31. Dezember 2024 läuft in Österreich die Strompreisbremse aus. Sie war eine wichtige Entlastungsmaßnahme für Haushalte während der Energiekrise. Dementsprechend kann der Wegfall für viele Verbraucherinnen und Verbraucher spürbare finanzielle Auswirkungen haben. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Konsequenzen das Ende der Strompreisbremse für Sie hat und wie Sie sich darauf vorbereiten können. Dann behalten Sie idealerweise auch nach der Abschaffung der staatlichen Unterstützung Ihre Stromkosten im Griff.

Was bedeutet das Ende der Strompreisbremse?

Der Entfall des Stromkostenzuschusses betrifft alle privaten Haushalte. Diese müssen ab dem 1. Jänner 2025 wieder den vollen Strompreis zahlen, da der bisherige Deckel von zehn Cent pro Kilowattstunde aufgehoben wird. Je nach bestehendem Vertrag kann das zu erheblichen Aufschlägen führen. Eine drei- bis vierköpfige Familie würde bei einem durchschnittlichen Energiepreis von 24 Cent pro Kilowattstunde demnach mit rund 400 Euro pro Jahr zusätzlich belastet werden. Die Gesamtmehrkosten können sogar über 700 Euro betragen, was einem jährlichen Anstieg von bis zu 45 Prozent entspricht.

Gründe für die Stromkostensteigerung

2025 laufen gleich mehrere Hilfsmaßnahmen aus. Zudem werden einige pausierte Abgaben wohl wieder aktualisiert werden. Dementsprechend beruht die deutliche Steigerung der Stromkosten im neuen Jahr - neben dem Ende der Strompreisbremse – auf folgenden Faktoren.

Erhöhung der Netzgebühren

Laut einem Verordnungsentwurf der E-Control werden die Stromnetzentgelte um durchschnittlich 23,1 Prozent steigen, in manchen Bundesländern sogar um bis zu 32,5 Prozent. Die Erhöhung ist auf die wachsenden Betriebskosten, die Inflation und notwendige Investitionen in den Netzausbau zurückzuführen.

Wegfall des Ergänzungszuschusses

Auch der Stromkostenergänzungszuschuss für größere Haushalte endet 2024. Dieser wurde entwickelt, um Haushalte mit mehr als drei Personen zusätzlich zur Strompreisbremse zu entlasten. Für die vierte und jede weitere hauptwohnsitzgemeldete Person erhielten berechtigte Haushalte bis zu 105 Euro pro Jahr.

Rückkehr der Elektrizitätsabgabe

Die Elektrizitätsabgabe, die während der Energiekrise von 1,5 Cent auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde gesenkt wurde, kehrt voraussichtlich ab Januar 2025 auf ihr ursprüngliches Niveau zurück. Sie wird potenziell um das 15-fache angehoben.

Wiedereinführung der erneuerbaren Förderbeiträge

Ab dem kommenden Jahr werden sowohl die Erneuerbaren-Förderpauschale als auch der Erneuerbaren-Förderbeitrag wieder eingeführt. Diese ausgesetzten Aufschläge auf den Strompreis dienen der Subventionierung und Förderung erneuerbarer Energien.

So könnte es ab 2025 aussehen: Beispielrechnung

Angenommen, eine vierköpfige Familie, bestehend aus den Eltern und zwei Kindern, hat einen jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh). Die Maßnahmen beeinflussen den Energiepreis folgendermaßen:

  Maßnahme Zusatzkosten
Ende der Strompreisbremse 400 Euro
Erhöhung der Netzgebühr 100 Euro
Wegfall des Ergänzungszuschusses 105 Euro
Rückkehr der Elektrizitätsabgabe 49 Euro
Wiedereinführung der erneuerbaren Förderbeiträge 100 Euro
= 754 Euro

Aufgrund der Änderungen mit Jahresende fallen für 2025 zusätzliche Kosten in einer Höhe von 754 Euro an. Beachten Sie, dass die Berechnung auf Durchschnittswerten und Annahmen basiert. Die tatsächlichen Kosten variieren je nach individuellem Verbrauch, Tarif und Wohnregion. Grundsätzlich werden Haushalte mit einem höheren Verbrauch stärker belastet als solche mit einem niedrigeren Verbrauch oder einem ohnehin günstigeren Tarif.

Ende der Strompreisbremse – Was tun?

Um sich auf den Wegfall der Strompreisbremse und die damit verbundenen Stromkostensteigerungen vorzubereiten, können Sie einige Vorkehrungen treffen.

Tarifoptimierung

Tarifoptimierung

Sie sollten Ihren aufrechten Stromvertrag genau prüfen und die Konditionen bewerten. Ein Online-Vergleich der aktuellen Stromtarife hilft Ihnen, passende Optionen zu finden. Steigen Sie zu einem günstigeren Versorger um, kann dies erhebliche Einsparungen mit sich bringen. Darüber hinaus ist es ratsam, einen jährlichen Tarifwechsel in Erwägung zu ziehen, um stets von den besten verfügbaren Angeboten zu profitieren und die Stromkosten langfristig zu optimieren.

Eigenproduktion

Eigenproduktion

Es kann sich lohnen, in erneuerbare Energien und die Eigenstromerzeugung zu investieren. So kann etwa die Installation einer Photovoltaikanlage zu langfristigen Kostensenkungen führen. Für Haushalte mit begrenztem Platz oder Budget bietet sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks an, um selbst Strom zu produzieren und unabhängiger vom Netz zu werden. Zur Erhöhung der Eigenverbrauchsquote empfiehlt sich außerdem die Verwendung eines Stromspeichers.

Energieeffizienz

Energieeffizienz

Der bewusste Umgang mit dem Stromverbrauch ist eine weitere wichtige Vorkehrung zur Kostenreduzierung. Strom sparen gelingt etwa mit der Nutzung energieeffizienter Geräte sowie der Vermeidung von Standby-Modi. Für Personen, die Elektroautos besitzen, tun sich weitere Sparmöglichkeiten auf. Mit der Verwendung von Smart-Charging-Apps können Sie günstigere Strompreise erhalten. Obendrein gewährleistet die Einrichtung intelligenter Wallboxen ein verbessertes Laden.

CHECK24 Hinweis

Trotz des beträchtlichen Einsparpotenzials zeigen sich viele Verbrauchende überraschend zurückhaltend beim Wechsel ihres Energieanbieters. Aktuelle Studien belegen, dass lediglich 20 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher einen solchen Schritt planen, obwohl ein Anbieterwechsel jährliche Einsparungen von mehreren hundert Euro ermöglichen kann.

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Viktoria Blaschek CHECK24 Österreich

Viktoria Maria Blaschek, MA

Online-Redakteurin

Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.

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