Arbeitspreis und Grundpreis bei Strom und Gas
Viele Österreicherinnen und Österreicher werfen in ihrer Strom- oder Gasrechnung den Blick vor allem auf den Gesamtbetrag. Um zu verstehen, aus welchen Teilen sich diese Summe zusammensetzt – und wie sich dabei sparen lässt – lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Zwei zentrale Begriffe sind der Grundpreis und der Arbeitspreis. Was genau dahinter steckt und warum beide eine wichtige Rolle bei der Wahl Ihres Energietarifs spielen, erklärt dieser Ratgeber.
Kurz zusammengefasst:
Der Arbeitspreis ist der Betrag, den Sie für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom oder Gas zahlen – je höher Ihr Bedarf, desto teurer die Rechnung. Der Grundpreis ist eine fixe monatliche Summe, unabhängig vom Verbrauch. Beide Preisbestandteile schwanken je nach Anbieter. Seit dem Auslaufen der Strompreisbremse Ende 2024 wurde der Arbeitspreis wieder zu einem maßgeblichen Kostentreiber. Wenn Sie regelmäßig vergleichen, können Sie Ihre Energiekosten deutlich senken.
Was ist der Arbeitspreis?
Beim Arbeitspreis handelt es sich um jenen Betrag, den Sie für jede tatsächlich benötigte Kilowattstunde (kWh) Strom oder Gas aufbringen müssen. Je mehr Energie Sie nutzen, desto höher fällt dieser Teil Ihrer Rechnung aus. Der Arbeitspreis kann je nach Anbieter variieren und wird auf Basis des aktuellen Energiemarkts kalkuliert. Er ist daher der entscheidende Faktor, wenn Sie durch bewusstes Verhalten oder einen Anbieterwechsel Ihre Kosten senken möchten.
Wofür zahlen Sie den Grundpreis?
Unabhängig davon, wie viel Strom oder Gas Sie verbrauchen, ist monatlich ein festgelegter Grundpreis zu entrichten. Dieser Betrag deckt die Fixkosten des Energieversorgers, etwa für die Abrechnung, Infrastruktur und den Kundenservice. Der Grundpreis wird ebenfalls vom Anbieter definiert und kann sich – je nach Tarif – unterscheiden. Für Haushalte mit geringem Verbrauch spielt der Grundpreis eine besonders wesentliche Rolle.
Warum ist ein günstiger Arbeitspreis relevant?
Seit dem Ende der Strompreisbremse mit 1. Jänner 2025 zahlen Haushalte in Österreich wieder den vollen Arbeitspreis pro Kilowattstunde Strom – ohne staatliche Unterstützung. Während der Strompreisbremse übernahm der Staat nämlich bis zu 30 Cent pro kWh für ein jährliches Basis-Kontingent von 2.900 kWh (ab einem Eigenanteil von 10 Cent/kWh). Diese Entlastung fällt nun weg.
Das bedeutet für Sie:
Je höher der Arbeitspreis Strom in Ihrem aktuellen Tarif ist, desto stärker spüren Sie die Auswirkungen auf Ihrer Rechnung. Der Arbeitspreis wirkt sich direkt auf Ihre monatlichen Kosten aus und kann damit zum Sparhebel werden.

Folgendes Rechenbeispiel zeigt, wie viel Sie durch einen günstigen Tarif sparen können:
- Bei 2.900 kWh Jahresverbrauch und 10 Cent/kWh Arbeitspreis betragen Ihre Energiekosten 290 Euro.
- Liegt der Arbeitspreis bei 24 Cent/kWh, zahlen Sie bereits 696 Euro pro Jahr.
Der Unterschied: 406 Euro jährlich – allein durch die Tarifwahl!
Vergleichen Sie daher regelmäßig die Angebote von Strom und Gas am Markt. Schon ein Unterschied von wenigen Cent pro Kilowattstunde kann – je nach Verbrauch – mehrere Hundert Euro pro Jahr ausmachen.
Auch beim Gas bestimmt der Arbeitspreis die Höhe Ihrer Rechnung. Besonders in der Heizsaison kann ein hoher Arbeitspreis Ihre Energiekosten deutlich nach oben treiben. Der richtige Tarif zahlt sich aus. Um diesen zu finden, lohnt sich auch hier ein Energievergleich.
Neben dem Grundpreis und dem Arbeitspreis enthält Ihre Strom- oder Gasrechnung auch Netzentgelte, Steuern und gesetzliche Abgaben. Diese Komponenten machen zwar einen erheblichen Teil der Gesamtkosten aus – können aber nicht durch einen Anbieterwechsel beeinflusst werden, da sie staatlich reguliert und überall gleich sind.

"Wenn Sie also Strom- oder Gastarife vergleichen, achten Sie vor allem auf den reinen Energiepreis (Grundpreis und Arbeitspreis). CHECK24 weist die Netzkosten, Steuern und Abgaben sowie etwaige Rabatte und Boni separat aus, damit Sie einen transparenten Überblick über alle Preisbestandteile erhalten."
Sebastian Lex, Vergleichsexperte bei CHECK24 Österreich
Günstige Strom- und Gastarife vergleichen:
Welche Tarifvarianten gibt es beim Arbeitspreis?
Nicht jeder Energievertrag funktioniert gleich. Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen fixen und flexiblen Tarifen. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile.
Fixe Tarife
Bei einem Fixpreis zahlen Sie für die Dauer der Vertragsbindung denselben Arbeitspreis – unabhängig davon, wie sich die Marktpreise entwickeln. Das gibt Planungssicherheit und schützt vor Kostensprüngen. Meist gilt der etwas teurere Preis für zwölf Monate. Danach können sich die Konditionen ändern, weshalb ein erneuter Wechsel vor Ablauf der Bindung sinnvoll ist.
Flexible Tarife
Bei sogenannten Float-Tarifen orientiert sich der Arbeitspreis am Energiemarkt. Sinkt der Marktpreis, zahlen Sie weniger – steigt er, wird es teurer. Die Preise können monatlich, vierteljährlich oder sogar mehrmals täglich angepasst werden. Floater bringen zwar mehr Risiko, bieten dafür aber keine Bindung. Sie eignen sich vor allem für Personen, die flexibel bleiben möchten.
Fazit zum Grund- und Arbeitspreis Strom und Gas
Die Energiekosten variieren laufend – etwa durch Marktbedingungen, geopolitische Entwicklungen oder neue Gesetze. Dabei beeinflussen sowohl der Grundpreis als auch der Arbeitspreis Ihre Rechnung. Der Arbeitspreis ist besonders wichtig für Haushalte mit hohem Verbrauch.
Ein Tarifvergleich, einmal jährlich oder bei Preisänderungen, hilft Ihnen, dauerhaft günstig versorgt zu bleiben. Achten Sie dabei auch auf die Vertragsdetails, um ein Angebot zu finden, das zu Ihrem Bedarf passt.
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Online-Redakteur
Lukas hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft studiert und war 13 Jahre lang bei einem Radiosender tätig. Der erfahrene Journalist stellt seit dem Start von CHECK24 in Österreich sicher, dass die Informationen zu unseren Vergleichen leicht verständlich und unkompliziert aufbereitet werden.