Raiffeisen Konto kündigen – Schritt für Schritt erklärt
Ein Girokonto begleitet Sie oft über Jahre hinweg. Doch manchmal ist es an der Zeit, sich von der bisherigen Bankverbindung zu trennen – etwa, wenn sich die Lebensumstände ändern, günstigere Kontomodelle verfügbar sind oder Sie Ihre Finanzen vereinfachen möchten. Wenn Sie Ihr Raiffeisen Konto kündigen wollen, sollten Sie wissen, wie der Ablauf funktioniert, welche Formalitäten zu beachten sind und welche Optionen bestehen, um den Wechsel möglichst reibungslos zu gestalten.
Kurz zusammengefasst:
Die Auflösung eines Girokontos bei der Raiffeisen Bank ist grundsätzlich unkompliziert und immer machbar. Wichtig ist, dass keine offenen Beträge bestehen und alle Daueraufträge oder Lastschriften rechtzeitig umgestellt werden. Sie können die Kündigung persönlich, schriftlich oder – je nach regionaler Raiffeisenbank – auch online durchführen. Mit dem gesetzlichen Kontowechselservice lassen sich Zahlungspartner automatisch auf ein neues Konto übertragen.
Was sind die Voraussetzungen für die Kündigung?
Raiffeisen Konten sind in der Regel unbefristet und können daher jederzeit zum Ende eines Monats beendet werden – ohne dass ein besonderer Kündigungsgrund erforderlich ist. Bevor die Bankverbindung aufgelöst wird, müssen jedoch einige Bedingungen erfüllt sein:
- Der Kontostand darf nicht negativ sein.
- Eventuell anfallende Gebühren oder Zinsen sind zu begleichen.
Das bedeutet: Sie können die Kündigung unabhängig vom Datum oder vom Abrechnungszeitraum einreichen, sobald Sie alle offenen Buchungen abgewickelt haben. Trotzdem ist es empfehlenswert, ein bis zwei Wochen Vorlaufzeit einzuplanen.
Die Raiffeisen Bank darf keine Gebühren für die Kontoschließung erheben.
Bei Gemeinschaftskonten müssen alle Beteiligten die Kündigung unterzeichnen. Eine einzelne Unterschrift reicht nicht aus. Bei Jugend- oder Studentenkonten gilt: Minderjährige benötigen die Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Erst nach Erreichen der Volljährigkeit kann das Konto eigenständig geschlossen werden.
Auch die Raiffeisen Bank selbst kann ein Girokonto kündigen, etwa wenn das Konto über längere Zeit nicht genutzt wird, wiederholt überzogen ist oder vertragliche Pflichten verletzt werden. In diesen Fällen ist die Bank verpflichtet, Sie rechtzeitig schriftlich über die bevorstehende Kündigung zu informieren. Bei schwerwiegenden Vertragsverstößen (z. B. Betrugsverdacht oder wiederholter Zahlungsverzug) kann die Bank das Konto jedoch außerordentlich und fristlos schließen.
Wie kann ich mein Raiffeisen Konto kündigen?
Falls Sie weiterhin ein Girokonto benötigen, eröffnen Sie dieses am besten einige Zeit vor der Kündigung. Es ist sinnvoll, beide Konten für eine Übergangsphase parallel zu führen. So können bestehende Zahlungen ohne Unterbrechung erfolgen, und Sie behalten den Überblick über alle Abbuchungen und Geldeingänge.
"Im CHECK24 Girokonto Vergleich finden Sie eine große Auswahl an Kontomodellen verschiedener Banken – darunter kostenlose Konten, günstige Onlineangebote und regionale Anbieter. Der Vergleich hilft dabei, Konditionen wie Kontoführungsgebühren, Kartenkosten, Zinsen oder Zusatzleistungen direkt gegenüberzustellen und ein Konto zu wählen, das zu Ihren persönlichen Bedürfnissen passt."
Florian Reichert, Geschäftsführer bei CHECK24 Österreich
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Teilen Sie beispielsweise Arbeitgeber, Vermieter, Energieversorgern, Versicherungen oder anderen Vertragspartnern die neue Kontoverbindung mit.
Prüfen Sie, welche regelmäßigen Zahlungen über Ihr Raiffeisen Konto laufen, und übertragen Sie diese auf das neue Konto. So vermeiden Sie Rückbuchungen oder Zahlungsverzögerungen nach der Schließung.
Das verbleibende Geld wird von der Raiffeisen Bank auf das von Ihnen angegebene Konto überwiesen. Sie können sich den Betrag aber auch selbstständig senden.
Wenn Ihr Konto hingegen im Minus ist, kann es erst nach Ausgleich des Saldos geschlossen werden.
Ihr Raiffeisen Konto kündigen Sie auf einem dieser Wege:
- Persönlich in der Filiale:
Sie können das Konto persönlich kündigen. Die Mitarbeitenden helfen beim Ausfüllen der Unterlagen und bestätigen den Erhalt sofort. - Schriftlich per Post:
Schicken Sie ein unterschriebenes Kündigungsschreiben an Ihre Raiffeisenbank. Bitten Sie darin ausdrücklich um einen Beleg sowie um Überweisung des Restguthabens. - Online oder per E-Mail:
Einige Raiffeisenbanken bieten digitale Kündigungen über ELBA oder das Online-Banking an. Da jede Raiffeisenbank regional organisiert ist, sollten Sie sich vorab erkundigen, ob diese Option an Ihrem Wohnort verfügbar ist.
Vor der endgültigen Auflösung sollten Sie alle Debitkarten, Kreditkarten und TAN-Geräte sperren, vernichten oder an die Raiffeisen Bank zurückgeben. Dadurch vermeiden Sie unbefugte Nutzung und sorgen für einen sauberen Abschluss Ihres Kontos.
Nach Abschluss erhalten Sie immer eine schriftliche Bestätigung über die Schließung des Kontos. Diese sollten Sie gut aufbewahren und gemeinsam mit den Kontoauszügen und Belegen für spätere Nachweise sichern (empfohlen: mindestens drei Jahre). In der Regel dauert die Kontoauflösung nur wenige Werktage. Je nach Bankstelle und Bearbeitungsaufwand (z.B. Gemeinschafts- oder Firmenkonten) kann sie etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Sobald das Konto gelöscht ist, wird auch der Zugang zum Online-Banking deaktiviert.
Dank der europäischen Zahlungskontenrichtlinie sind Banken in Österreich verpflichtet, Sie beim Kontowechsel zu unterstützen. Der kostenfreie Kontowechselservice übernimmt die Information an Zahlungspartner und hilft, Lastschriften und Daueraufträge automatisch auf das neue Konto zu übertragen. So vermeiden Sie, dass Zahlungen ins Leere laufen und sparen praktischerweise einige der oben angeführten Schritte.
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Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.