Totalschaden am Auto: Wer zahlt wann und wieviel?
Die wichtigsten Infos zusammengefasst
- Ein Totalschaden liegt vor, wenn die Reparatur teurer ist als ein gleichwertiges neues Auto anzuschaffen, oder das Auto nicht mehr reparierbar ist.
- Nur Kaskoversicherungen übernehmen einen Totalschaden am eigenen Auto. In der Regel wird der Wiederbeschaffungswert abzüglich des Restwertes ausgezahlt.
- Oft lassen sich Autos mit einem wirtschaftlichen Totalschaden noch verkaufen.
Was ist ein Totalschaden?
Ein Totalschaden bedeutet, dass die Reparaturkosten eines Fahrzeugs höher sind als die Anschaffung eines gleichwertigen Fahrzeugs, oder das Auto nicht mehr sicher und funktionstüchtig wiederhergestellt werden kann. Es wird also zwischen zwei Arten von Totalschäden unterschieden - dem technischen und dem wirtschaftlichen Totalschaden.
Wirtschaftlicher Totalschaden
Bei einem wirtschaftlichen Totalschaden ist die Reparatur des Autos zwar technisch möglich, die Kosten dafür übersteigen jedoch den Wiederbeschaffungswert. Also den Betrag, den man aufwenden müsste, um ein gleichwertiges Fahrzeug zu kaufen.
Technischer Totalschaden
Bei einem technischen Totalschaden ist das Fahrzeug so stark beschädigt, dass es nicht mehr repariert werden kann oder die Reparatur technisch nicht möglich ist. Ein Beispiel dafür wäre ein komplett verbranntes Auto.
Was zahlt die Autoversicherung bei einem Totalschaden?
Bei einem wirtschaftlichen Totalschaden zahlt die Autoversicherung nicht die Reparatur, sondern den Wiederbeschaffungswert abzüglich des Restwertes.
Die Höhe des Schadenersatzes wird anhand der Eurotax-Liste (Wiederbeschaffungswert) definiert und hängt auch vom Restwert ab. Der Restwert wird von einem Sachverständigen festgelegt und ist der Wert des Autos nach dem Unfall. Bei einem technischen Totalschaden ist der Restwert oft sehr niedrig oder sogar bei Null.
Rechenbeispiel für Schadenersatz
Angenommen der Wiederbeschaffungswert beträgt 9.000 Euro und der Restwert liegt bei 3.000 Euro. Die Reparaturkosten betragen 10.000 Euro. Damit liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor.
9.000 Euro – 3.000 Euro = 6.000 Euro Schadenersatz von der Versicherung.
Die 3.000 Euro bekommen Sie, indem Sie das defekte Auto verkaufen. Damit haben Sie nach einem Totalschaden in der Regel die finanziellen Mittel, um ein gleichwertiges Auto zu kaufen.

„In manchen Fällen können Sie darauf bestehen, dass Ihr Auto repariert wird, obwohl ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt. Bis zu 10 Prozent höhere Reparaturkosten sind in der Regel in Ordnung. Es gibt dazu ein Urteil vom Obersten Gerichtshof."
Natasa Jokic, Kundenberaterin bei CHECK24 Österreich
Welche Autoversicherung übernimmt Totalschaden?
Bei der Übernahme des Schadens kommt es darauf an wie der Schaden entstanden ist und welche Art von Versicherung Sie haben.
Sie haben den Schaden selbst verursacht
In so einem Fall hilft nur eine Vollkaskoversicherung. Nur damit sind Schäden am eigenen Auto durch selbst verschuldete Unfälle abgedeckt. Schäden an einem anderen Fahrzeug übernimmt Ihre Kfz-Haftpflicht.
Jemand anders hat den Schaden verursacht
Hier zahlt die Kfz-Haftpflicht der Person, die Schuld am Unfall hat. Wie sich nach einem Unfall richtig verhalten haben wir in einem Ratgeber zusammengefasst.
Unwetter, Brand, Unfall mit Wildtieren
In diesen Fällen übernimmt die Teilkaskoversicherung. Im Versicherungsratgeber finden Sie unter anderem passende Infos zu den Themen Unwetterschäden und Unfällen mit Wildtieren.
Wenn Sie Ihre Autoversicherung über CHECK24 abgeschlossen haben, bekommen Sie mit unserem Partner, dem Schaden Manager, im Ernstfall sofort Hilfe. Die Schadensmeldung erfolgt online und danach wird die komplette Schadensabwicklung für Sie organisiert.
Diebstahl ist nicht direkt ein Totalschaden, wird von den Versicherungen aber oft wie einer behandelt. Wenn das Auto nicht gefunden wird, zahlt die Kaskoversicherung in der Regel, wie bei Totalschäden, den Wiederbeschaffungswert. Restwert gibt es logischerweise keinen.
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Wo kann ich mein Auto nach einem Totalschaden verkaufen?
Nach einem Totalschaden können Sie Ihr Auto verkaufen, selbst wenn es nur noch als Ersatzteilspender dient. Ein Sachverständiger der Versicherung hat den Restwert bestimmt. Damit haben Sie auch eine Orientierung welchen Preis Sie verlangen können. Folgende Optionen stehen Ihnen in zur Verfügung:
Kfz-Händler
Viele Händler kaufen Totalschaden-Fahrzeuge, um sie als Ersatzteilquelle zu nutzen oder für den Export.
Restwertbörse
Einige Versicherungen arbeiten mit sogenannten Restwertbörsen zusammen. Hier können Sie das Fahrzeug online verkaufen.
Privatverkauf
Sie können das Auto natürlich auch privat verkaufen. Dabei sind Sie verpflichtet die Käuferin oder den Käufer über den Totalschaden zu informieren.
Diese beiden Zusatzpakete helfen große finanzielle Verluste zu vermeiden
Grobe Fahrlässigkeit
Schließen Sie diese Leistung immer in Ihre Teil- oder Vollkaskoversicherung mit ein. In manchen Situationen kann es sonst passieren, dass die Versicherung die Zahlung verweigert oder kürzt. Mehr Infos dazu finden Sie in unserem Ratgeber „Grobe Fahrlässigkeit im Straßenverkehr“.
Neuwertenschädigung
Für Neuwagen und Leasingfahrzeuge ist die Neuwertentschädigung empfehlenswert. Damit erhalten Sie im Falle eines Totalschadens oder Diebstahls für einen bestimmten Zeitraum, den Neupreis oder einen hohen Prozentsatz des Neuwerts Ihres Fahrzeugs erstattet. Der Wertverlust von Autos ist vor allem in den ersten Monaten sehr hoch. In unserem Ratgeber zum Thema Neuwertentschädigung rechnen wir vor, wie viel Geld Sie im Schadensfall verlieren könnten.
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Online-Redakteur
Lukas hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft studiert und war 13 Jahre lang bei einem Radiosender tätig. Der erfahrene Journalist stellt seit dem Start von CHECK24 in Österreich sicher, dass die Informationen zu unseren Vergleichen leicht verständlich und unkompliziert aufbereitet werden.